Dortmund. Hans Sarpei, Ex-Profi von Schalke 04 und heute Experte für Eurosport, kritisiert den Wechsel von BVB-Jungstar Mario Götze zu Bayern München: “Er hat die Fans verletzt und ihren Stolz mit Füßen getreten.“ Wer zu den Bayern geht, muss damit rechnen, einer von vielen zu sein.

Der Mann weiß, was es bedeutet, für einen Ruhrgebietsverein zu spielen: Hans Sarpei, Ex-Profi in den Diensten von Schalke 04, hat in einer Kolumne für Eurosport Mario Götze für seinen Wechsel zu Bayern München scharf kritisiert.

Im Ruhrgebiet habe Fußball einen anderen Stellenwert als anderswo. Hier gebe es immer noch Arbeiter, die ihr letztes Hemd für eine Dauerkarte in den Stadien in Dortmund und Gelsenkirchen geben. Diese Fans habe Mario Götze "verletzt und ihren Stolz mit Füßen getreten", schreibt Sarpei. Er könne die Fans verstehen, die im Netz verzweifelt und wütend ihren Unmut äußern. Einige von ihnen hätten schließlich "noch vor wenigen Wochen ein schwarz-gelbes Trikot mit der Nummer 10 gekauft".

Götze und Neuer hätten "Geld statt Emotionen" gewählt

Götze sei "den Weg von Manuel Neuer gegangen", beide hätten sich "für das große Geld statt großer Emotionen" entschieden. Er, Sarpei, gönne beiden ihren Erfolg. Doch, warnt der heutige Social-Media-Berater, Götze und Neuer sollten sich nicht wundern, wenn es ihnen bei den Bayern nicht gelinge, "unsterblichen Helden zu werden".

Dem BVB rät Sarpei, die Millionen aus dem Götze-Transfer zu nutzen, um den Kader zu verstärken und in die Jugendarbeit zu investieren. "Der nächste Sahin-Kagawa-Götze steht mit Leonardo Bittencourt bereits vor der Tür." (dor)