Bochum. Der VfL Bochum hat am Freitagabend im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga einen schweren Rückschlag hinnehmen müssen. Mit 0:3 (0:3) verloren die Westfalen ihr Heimspiel gegen den Tabellennachbarn Erzgebirge Aue und könnten nach dem 28. Spieltag auf Relegationsplatz 16 zurückfallen. Die VfL-Einzelkritik.

Alle gute Vorsätze beim VfL Bochum, das Abstiegs-Duell gegen Erzgebirge Aue zu gewinnen, waren bereits nach dem frühen 0:1 dahin.

Bis zur Pause zeigten die Gastgeber kaum Gegenwehr und hatten keinerlei nennenswerte Offensivaktion. Erst in Halbzeit zwei, als Aue den Vorsprung verwaltete und nicht wie beim 6:1-Hinspielsieg weiter auf Torejagd ging, kam der VfL zu Chancen - nutzte sie aber nicht.

Klicken Sie sich durch die VfL-Einzelkritik in der Bildergalerie und diskutieren Sie im Kommentarbereich

Einzelkritik - Tiefschlag für den VfL Bochum gegen Erzgebirge Aue 

Andreas Luthe: War nicht zu beneiden. War in der ersten Hälfte öfter damit beschäftigt, den Ball aus dem Netz zu holen, als Schüsse abzuwehren. Bei allen drei Toren machtlos. Note: 3

Carsten Rothenbach (bis 78.): Defensiv ohne grobe Fehler. Versuchte anfangs auch zaghaft, sich in das Offensivspiel einzuschalten – ohne Effekt. Stellte die Angriffsbemühungen dann beinahe ausnahmslos ein. Unruhig am Ball. Beschränkte sich auf Sicherheitspässe und lange Schläge ohne Adressaten. Note: 4

Marcel Maltritz: Bei zwei Gegentoren brannte es im Defensivzentrum – als Abwehrchef ist man daran immer mehr oder weniger beteiligt. Im Kopfballspiel und im Zweikampf solide, im Passspiel einmal mehr rumpelig. Note: 3,5

Holmar Eyjolfsson: Im Zweikampf durchschnittlich, am Spielaufbau nur wenig interessiert. Note: 4

Mounir Chaftar: Trennt sich bei seinen Ballkontakten gerne schnell vom Ball. Leider offenbar ohne jedes Interesse daran, wo das Spielgerät danach hinfliegt. Viele Fehlpässe, harmlose Flanken. Verlor das Kopfballduell gegen Klingbeil vor dem 0:1 (8.). Pennte beim Freistoß vor dem 0:3 (38.). Hatte viele Ballkontakte, machte viel falsch. Note: 5,5

Leon Goretzka: Das Bemühen konnte man ihm nicht absprechen. Gab in Hälfte eins vier Torschüsse ab, gewann viele Kopfballduelle auf der Sechs, war viel unterwegs. Leistete sich aber auch einen kapitalen Schnitzer vor dem 0:2, als er den Ball in die Füße des Torschützen Nickenig klärte (30.). Note: 3,5

Christoph Kramer: Versuchte viel, machte wenig daraus. Gewann viele Zweikämpfe, spielte aber neben vielen guten Pässen auch viele Bälle Richtung Gegner. Note: 3,5

Slawo Freier (bis 46.): Er verursachte durch ein überflüssiges Foul in Strafraumnähe den Freistoß, der zum 0:1 durch Klingbeil führte. Man merkte ihm an, dass er zuletzt am 20. Spieltag von Beginn an ran durfte. Anfangs hektisch bei Ballbesitz. Stand sich mit dem anderen Startelf-Comebacker Iashvili ein paar Mal im Weg. Kaum Durchsetzungsvermögen. Note: 4,5

Alexander Iashvili (bis 46.): Seine Wendigkeit stimmt für einen Zehner, seine Schnelligkeit nicht (mehr). Zu Beginn ebenfalls unsicher, nachdem er erstmals seit Anfang Februar wieder in die Startelf rotiert wurde. Stabilisierte sein Passspiel im Laufe der ersten Halbzeit, blieb aber zündende Ideen schuldig. Note: 4,5

Marc Rzatkowski: Wie immer viel unterwegs, aber seltener als zuletzt eingebunden in das Bochumer Spiel. Einer der wenigen, die bei Ballbesitz den direkten Weg zum Tor suchen. Weitgehend glücklos. Note: 3,5

Mirkan Aydin: Erstmals in der Startaufstellung seit dem 16. Dezember 2012. Wirkte im Sturm genauso verloren, wie seine Teamkameraden, die sich in den letzten Wochen in der VfL-Spitze versucht hatten. Hätte mehr aus Patzer von Aue-Keeper Männel machen müssen (36.). Hatte die wenigsten Ballkontakte aller Bochumer und die geringste Bindung zum Spiel. Gab seinen ersten Torschuss nach 73 Minuten ab. Note: 5,5

Michael Ortega (ab 46.): Kam für Slawo Freier. Führte sich mit einem beherzten Schuss aus 22 Metern ein (46.). Münzte seine Motivation danach allerdings in zahlreiche Fehlpässe um. Note: 5

Zlatko Dedic (ab 46.): Kam für Alexander Iaschvili. Machte in seiner ersten Viertelstunde auf dem Feld mit zwei satten Abschlüssen mehr Betrieb als Mirkan Aydin im gesamten Spiel (54./62.). In Zweikämpfen oft unterlegen. Aber öfter anspielbar und weniger eigensinnig als zuletzt. Note: 3,5

Michael Delura (ab 78.): Kam für Carsten Rothenbach. Ohne Note.