Berlin. Die Fußball-Fanorganisation ProFans und die beiden thüringischen Clubs FC Carl Zeiss Jena und FC Rot-Weiß Erfurt wehren sich gegen ein Solidaritätsschreiben der rechtsextremen Partei NPD. Parteimitglieder hatten den Vereinen besagtes Schreiben mit Bezug auf das DFL-Sicherheitspapier zukommen lassen.

Die Fußball-Fanorganisation ProFans und die beiden thüringischen Clubs FC Carl Zeiss Jena und FC Rot-Weiß Erfurt wehren sich gegen ein Solidaritätsschreiben der rechtsextremen Partei NPD. "Dass sich die NPD an unseren Themen und Forderungen bedient, ist für uns absolut nicht hinnehmbar", sagte Jakob Falk von ProFans in einer Mitteilung vom Mittwoch. "Eine lebendige und vielfältige Fankultur hat keinen Platz für Nazis und Rassisten".

Der Unmut des Fansprechers richtet sich gegen ein der Nachrichtenagentur dpa vorliegendes Schreiben der Thüringer NPD mit dem Titel "Sport frei! Politik raus dem Stadion", das Parteimitglieder in der vergangenen Woche an Fanprojekt- und Fanvertreter des Drittligisten Erfurt und des Regionallisten Jena geschickt hatten. Darin nimmt die NPD Bezug auf die Debatte zum DFL-Sicherheitspapier und lehnt unter anderem die Videoüberwachung im Stadion oder die Abschaffung von Stehplätzen ab.

In den vergangenen Monaten war es immer wieder zu rechtsextremistischen Versuchen der Einflussnahme auf die Fankurven gekommen. In Dortmund etwa waren im Fanblock Banner mit rechter Gesinnung gehisst worden, die sich solidarisch mit dem NWDO, dem Nationalen Widerstand Dortmund, erklärt hatten. (dpa)