Frankfurt. . DFB-Sportdirektor Robin Dutt hat dem Deutschen Fußball-Bund eine goldene Zukunft mit Titelgewinnen prophezeit, wenn sein neues Talentförderkonzept inklusive des Leistungszentrum-Baus umgesetzt wird. Der Verband will das Zentrum, nicht nur geografisch naheliegend, im heimischen Frankfurt ansiedeln.
Wer mit Mitarbeitern in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bunds über den gar nicht mehr so neuen Sportdirektor Robin Dutt spricht, fühlt sich schnell an dessen Vorgänger Matthias Sammer erinnert. Ein Menschenfänger sei dieser Dutt nicht, heißt es auf den breiten wie weiten Fluren der Verbandszentrale. Aber ein akribischer, ja, fast pedantischer Arbeiter mit gehörigen Portionen Neugier und Wissensdurst. So wie sein Vorgänger Matthias Sammer, den es im letzten Sommer vom großen DFB zum ebenfalls großen FCB nach München gezogen hatte.
Dutt ist seit August 2012 im Amt. Nachdem sich der Neue ein halbes Jahr intensiv in die Abläufe und Strukturen des Verbands eingearbeitet hatte, präsentierte er am Mittwoch sein erstes Konzept für die Nachwuchs- und Eliteförderung. Das trägt den Titel „Erfolg sind Alle“ – kurz „EsA“. Klingt nach einem Raumfahrtprogramm. Und tatsächlich, Robin Dutt will hoch hinaus. „Wenn wir es so machen, wie ich es mir vorstelle, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir Erfolg haben“, formulierte der Fußball-Lehrer anfangs noch so umständlich, als müsse er den Kommentar zu einem Bebauungsplanverfahren verfassen. Danach bewies er aber Fan-Nähe und kam auf den Punkt: „Titel werden unausweichlich sein.“ Im Nachwuchsbereich. Und bei der A-Nationalmannschaft. „Dann können wir vielleicht endlich die goldene spanische Generation knacken und sind nicht mehr darauf angewiesen, ob der Bundestrainer richtig wechselt.“
In Deutschland werden derzeit etwa 60.000 Nachwuchsfußballer von 1000 Coaches in den DFB-Stützpunkten trainiert. 5.500 sehr ambitionierte Spieler arbeiten mit weiteren 200 Trainern in den Nachwuchsleistungszentren der Profiklubs. Ein riesiger Talentepool. In Dutts Konzept sollen die Strukturen der international geschätzten deutschen Nachwuchsarbeit besser vernetzt werden. Kompetenz und Wissen von DFB, den Landesverbänden sowie der Deutschen Fußball Liga und ihrer Klubs sollen zusammengeführt werden. Dutt will einen Know-How-Kreislauf.
Leistungszentrum nicht in Duisburg
Als Leuchtturm-Projekt ist ein Leistungszentrum geplant, in das der DFB 35 Millionen Euro investiert. Als Standort hatten sich in Nordrhein-Westfalen Duisburg und Köln Hoffnung gemacht. Der Verband will das Zentrum aber, nicht nur geografisch naheliegend, im heimischen Frankfurt ansiedeln. „Ein weinendes Auge habe ich bei Duisburg schon“, gestand DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock der WAZ. Sandrock stammt aus NRW, hat beim MSV Duisburg gearbeitet, wohnt in Herten.
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„Für Frankfurt spricht viel: Stadion, Flughafen, Bahnhof, Autobahnen, alles vor Ort. Dazu die Nähe zum DFB. Das ermöglicht eine Verknüpfung mit der Administration“, erklärte der DFB-Generalsekretär. Derzeit wird die Machbarkeit der Maßnahme geprüft. Beim DFB-Bundestag im Oktober in Nürnberg wird die endgültige Entscheidung fallen.