Växjo/Leipzig. Die deutschen Handballer sind mit einem Überraschungserfolg ins Jahr 2013 gestartet. Beim Olympia-Zweiten Schweden feiert die neu formierte DHB-Auswahl einen Sieg. Kurioses am Rande: Nach einem Wurf von Michael Haaß musste das Tornetz geflickt werden.
Deutschlands Handballer haben acht Tage vor Beginn der WM in Spanien einen perfekten Einstand ins Jahr 2013 gefeiert. Im ersten von zwei Testspielen gegen Schweden gewann die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) am Donnerstag in Växjö überraschend mit 26:20 (10:10) gegen den Olympia-Zweiten. Vor 4503 Zuschauern in der Vida Arena warfen Neuling Kevin Schmidt (3/3) und Adrian Pfahl (3) die meisten Tore für das umformierte deutsche Team.
In Hamburg treffen beide Mannschaften am Samstag (15.45 Uhr) in der O2 World erneut aufeinander. Die Generalprobe für die WM vom 11. bis 27. Januar folgt am 9. Januar (20.15 Uhr) in Stuttgart gegen Rumänien. "Die Grundlage für den Erfolg war die Abwehr - genau das hatten wir uns vorgenommen. Wir haben jetzt ein Spiel gewonnen, aber mehr noch nicht. Für die Mannschaft war es wichtig, damit sie an sich glaubt und gut reingekommen ist in die WM-Vorbereitung", sagte Bundestrainer Martin Heuberger.
Trotz einer beschwerlichen Anreise mit einer dreistündigen Busfahrt von Kopenhagen durch Südschweden hatte Martin Heuberger am Mittwochabend seine Spieler zum Training gebeten. 90 Minuten lang übte der Bundestrainer mit seinem Team spielerische Feinheiten für die WM in Spanien. Denn die Herausforderung heißt, in der Vorrunde mit Brasilien, Tunesien, Argentinien, Montenegro sowie Olympiasieger und Titelverteidiger Frankreich mindestens Vierter zu werden. Dann wäre das Minimalziel Achtelfinale erreicht.
Linksaußen Schmidt gibt sein Debüt
Im ersten Spiel zwei Monate nach dem schmeichelhaften 30:27-Erfolg in der EM-Qualifikation gegen Israel präsentierte Heuberger seine umformierte Auswahl. Gegen Schweden gab Linksaußen Schmidt nach 20 Spielminuten sein Debüt im A-Team und erzielte mit einem Siebenmetertreffer in der 42. Minute sein erstes Tor. Der Wetzlarer ist neben Steffen Fäth, Patrick Groetzki und Patrick Wiencek einer von vier Junioren-Weltmeistern von 2009 im WM-Kader.
"Es geht darum, dass wir im Wettkampf umsetzen, was wir uns im Training erarbeitet haben. Eine stabile Abwehr und gute Torwartleistungen müssen für uns die Grundlage sein", hatte der Bundestrainer für die Partie gegen den Olympia-Zweiten vorgegeben, der die WM-Qualifikation verpasst hatte.
Dabei vertraute er im Tor zunächst dem Berliner Silvio Heinevetter, der mit einer Glanzparade den Treffer zum 4:4 (13.) durch Pfahl in Unterzahl einleitete. Kurz darauf sorgte Dominik Klein mit einem Gegenstoß-Treffer für das 7:5 (19.) und die erste Zwei-Tore-Führung für die Gäste. Stefan Kneer erhöhte in der 23. Minute gar auf 9:6.
Heuberger nutzte schon die erste Halbzeit, um personell verschiedene Varianten zu probieren. Zwölf der 16 Spieler kamen in den ersten 30 Minuten zum Einsatz. Allerdings kam so auch ein Bruch ins Spiel, den Schweden bis zur Pause zum 10:10 nutzte.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs gab der Berliner Rückraumspieler Sven-Sören Christophersen nach überstandener Knieverletzung sein Comeback und führte sich mit dem Treffer mit 11:10 (35.) ein. Dann sorgte Michael Haaß für eine Kuriosität: Nach seinem Wurf zum 14:14 (40.) musste das Tornetz geflickt werden. Nach der Reparatur drehte die deutsche Mannschaft auf und legte mit dem 19:16 (46.) die Grundlage für die Überraschungserfolg. (dpa)