Dortmund. Mit 2:3 verlor Borussia Dortmund das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg. Der BVB hat damit in der Tabelle bereits 14 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München. Ausgangspunkt der Niederlage war eine bittere Elfmeterentscheidung − und ein bitterer Feldverweis für Marcel Schmelzer.
Der VfL Wolfsburg hat die drei Punkte aus dem Dortmunder Stadion mitgenommen, Schiedsrichter Wolfgang Stark ein Riesenpaket mit dem geballten Unmut der schwarzgelben Anhänger. Mit 2:3 (1:2) verlor der BVB die Heimpartie gegen die Wölfe und hängt damit in der Tabelle bereits 14 Punkte hinter Spitzenreiter FC Bayern München zurück. Ausgangspunkt der Niederlage trotz couragierter Leistung war eine bittere Elfmeterentscheidung gegen die Borussen und ein bitterer Feldverweis für Marcel Schmelzer.
Auch interessant
Die wichtigste taktische Maßnahme unter der Woche war dagegen voll aufgegangen. Weil engere Kontaktaufnahmen mit den Kollegen vermieden wurden, hatte sich niemand mehr angesteckt bei den Bazillenträgern. Und die erkälteten Jakub Blaszczykowski, Lukasz Piszczek und Mario Götze durften am Samstag auch schon wieder hinaus in das frische Winterwetter. Auf die verletzten Sven Bender und Sebastian Kehl musste BVB-Trainer Jürgen Klopp aber erwartungsgemäß verzichten. Und für Neven Subotic rief er die Schonzeit aus, weil er mit Felipe Santana einen Ersatzmann für die Innenverteidigung zur Verfügung hat, der neben Mats Hummels seine Klasse nicht erst in der Dienstags-Köningsklassenbegegnung mit Manchester City belegte.
BVB ging in Führung
Ein klasse Spiel zogen die Borussen dann auch auf. Und die Wölfe machten dabei sogar munter mit. Nach sechs Minuten fiel in die Stille des Fanprotestes allerdings ein Schuss. Abgefeuert wurde er per Freistoß nach einem Foul von Makoto Hasebe an Mario Götze von Marco Reus auf der linken Seite. Und eingedrungen ist das Geschoss in das Netz hinter Wolfsburgs Torhüter Diego Benaglio. 1:0. Was danach folgte, war die Demonstration wölfischer Unterwerfung. Die Dortmunder spielten und spielten und spielten. Und die Herrschaften Gegner wirkten, als hätte ihnen irgendjemand damit gedroht, dass der alte Trainer schon bald auf die Bank zurückkehren würde.
Auch interessant
Der Fußball hat jedoch bekanntlich seine kuriosen Momente. Nach weiteren Chancen von Reus und Robert Lewandowski, die allesamt von Benaglio vereilt wurden, hob in Minute 35 plötzlich Diego den Ball über die BVB-Verteidigungsphalanx hinweg, tief hinein in den Strafraum. Eine geniale Aktion. Doch Vierinha, der Akteur, zu dem der Ball fand, stand im Abseits. Schiedsrichter Wolfgang Stark benutzte seine Pfeife allerdings erst etwas später. Der Bal war bei Bas Dost. Der zog ab. Auf der Linie war Marcel Schmelzer platziert. Und Stark blies zum Elfmeter und schickte Schmelzer per Roter Karte vom Feld, weil er anders als das Restpublikum ein Handspiel beobachtet hatte.
Diego glich aus
Diego traf vom Punkt. 1:1. Und damit nicht genug. In Minute 41 trat der spielfreudige Brasilianer, der sich so sehr einen Verbleib von Interimstrainer Lorenz-Günther Köstner wünscht, zum Freistoß von der rechten Seite an. Quer hinüber trieb er den Ball. Und das war Naldo, der Landsmann. Schuss. 2:1 für Wolfsburg. Und die 80000 im schwarzgelben Haus waren verblüfft über den seltsamen Gang der Dinge, dem sich ihre Borussen in Runde zwei in Unterzahl entgegenstemmen mussten.
BVB unterliegt Wolfsburg
Sie machten es mit robustem Selbstbewusstsein. Klopp wechselte, brachte nach der Pause Ivan Perisic für Moritz Leitner, zog Blaszczykowski von der vorderen rechten auf die nach dem Aus für Schmelzer verwaiste hintere linke Seite zurück. Und schon in der 52. Minute hätte der BVB trotz der schwierigen personellen Ausgangssituation den Ausgleich erzielen können. Lewandowski brachte den Ball zu Reus. Der führte den aktuell in der Bundesliga so beliebten Fallrückzieher vor. Aber: kein Tor. Das fiel nach einem erneuten Eingriff von Stark. Simon Kjaer foult Lewandowski. Elfmeter. Blaszczykowski tritt an und verwandelt sicher. 2:2.
Chancen für die immerhin intensiv fightenden Wolfsburger? Zwei in Halbzeit eins, die beide in Treffer umgemünzt wurden. Bis zur Minute 73 in Halbzeit zwei keine. Dann versuchte sich erst Diego selbst und zog den Ball links am Tor vorbei. Und Sekunden später spielte Diego Doppelpass mit Kollege Dost. Und der konnte völlig allein gelassen auf Weidenfeller zulaufen und zur 3:2-Führung versenken.
Auch interessant
Reus vergab die letzte Großchance
Klopp holte Blaszczykowski in Minute 81 vom Rasen und brachte Stoßstürmer Julian Schieber. Die letzte Großchance für den BVB hatte jedoch Reus. Wieder per Freistoß von der linke Seite. Doch Benaglio parierte kurz vor dem Beginn der dreiminütigen Nachspielzeit spektakulär. Drei Punkte. Für Köstner.