Macon. Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin steigt aus der 99. Tour de France aus. Wie sein QuickStep-Team am Ruhetag bekannt gab, wird der gebürtige Cottbuser nicht mehr zur 10. Etappe antreten und bereits am Dienstagnachmittag in die Heimat reisen.

„Es ist nicht einfach, die Tour und meine Teamkollegen zu verlassen. Aber das ist die richtige Entscheidung. Ich werde nach Hause fahren und probieren, mich so gut wie möglich zu erholen. Ich möchte nicht, dass meine Probleme in den Bergen schlimmer werden“, sagte Martin.

Der 27-Jährige war auf der ersten Etappe nach Seraing früh gestürzt und hatte sich einen Kahnbeinbruch an der linken Hand zugezogen. Seitdem hatte sich Martin unter Schmerzen mit dem Ziel durch die Tour gequält, das Zeitfahren am Montag zu bestreiten. Dieses hatte er nach einem Reifenplatzer bei Kilometer fünf als Zwölfter beendet.

Olympische Spiele in London als Ziel

„Tonys beeindruckende Vorstellung in den vergangenen Tagen, wie er sich durch die Schmerzen gequält und trotzdem weiter gekämpft hat, zeigt seinen Charakter“, sagte Teamarzt Helge Riepenhof, „aber aus medizinischer Sicht ist es jetzt Zeit, dem Bruch in der Hand eine Chance zum Heilen zu geben.“

Martins großes Ziel sind nun die Olympischen Spiele in London, wo am 1. August die Entscheidung im Zeitfahren fällt. „Ich habe noch drei Wochen bis Olympia. Ich weiß, dass es nicht leicht werden wird. Aber ich werde mein Bestes tun, um in London in guter Verfassung zu sein“, sagte Martin. (sid)