La Planche des Belles Filles. Die Topfavoriten haben beim ersten Berg-Showdown der Tour de France ihre Stärke demonstriert. Herausforderer Bradley Wiggins erkämpfte sich mit Platz drei das Gelbe Trikot. Sein Teamkollege Christopher Froome siegte.
Bradley Wiggins ist auf der schwarzen Piste zur Skistation La Planche des Belles Filles ins Gelbe Trikot der 99. Tour de France gefahren. Dem großen Favoriten auf den Gesamtsieg reichte bei der ersten Bergankunft der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt der dritte Platz hinter seinem siegreichen Teamkollegen Christopher Froome und Vorjahressieger Cadel Evans.
"Der Etappensieg war eigentlich nicht der Plan. Aber am Ende hatte ich noch den Kick. Ich konnte das gar nicht glauben", sagte Sky-Profi Froome. Der Plan seines Kapitäns Wiggins war perfekt aufgegangen: "Ich wollte das Trikot und habe alles gegeben. Ein Kindheitstraum ist wahr geworden. Nach so viel Arbeit haben wir endlich Gelb."
In der Gesamtwertung liegt Wiggins, der in diesem Jahr bereits drei bedeutende Etappenrennen gewonnen hat, zehn Sekunden vor Evans. Der in Planche des Belles Filles viertplatzierte Italiener Vincenzo Nibali ist mit einem Rückstand von 16 Sekunden Dritter. Bester Deutscher ist Andreas Klöden, der als 16. aber bereits 2:29 Minuten Rückstand auf Wiggins hat.
Etwa fünf Kilometer vor dem Ziel holte das Hauptfeld die Ausreißer-Gruppe wieder ein
Die 350 Meter lange Schlussgerade des 5,9 Kilometer langen Anstiegs ist eigentlich eine Skipiste, die eigens für die Tour-Etappe asphaltiert worden war. Der Aufwand hat sich gelohnt, denn die Favoriten boten das erhoffte Spektakel. Evans attackierte 700 Meter vor dem Ziel zuerst, doch Wiggins klebte förmlich am Hinterrad des BMC-Kapitäns. Kurz vor dem Ziel gab Wiggins seinem Edelhelfer Froome grünes Licht für eine eigene Attacke und der gebürtige Kenianer ließ sich die Chance nicht nehmen.
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Zuvor hatte es das übliche Ausreißer-Spielchen gegeben. Nach knapp 20 Kilometern hatten sich sieben Fahrer gefunden, darunter auch der Spanier Luis Leon Sanchez, der sich bei einem Sturz auf der ersten Etappe den Mittelhandknochen gebrochen hatte. Etwa fünf Kilometer vor dem Ziel war das Unterfangen jedoch beendet und auch der letzte Flüchtling eingeholt.
Massensturz am Freitag war vor dem Rennen Gesprächsthema Nummer eins
Für Andre Greipel stand eine Flucht nicht auf dem Plan. Der Rostocker war froh, wieder am Start stehen zu können, nachdem er am Vortag gleich zweimal gestürzt war. Eine Untersuchung im Krankenhaus ergab jedoch, dass der zweimalige Etappensieger ohne Knochenbrüche davongekommen war.
Noch am Samstagmorgen war das Hauptthema vor dem Etappenstart der schwere Massensturz vom Freitag. Vier Fahrer hatten das Rennen gleich aufgegeben, weitere acht Fahrer waren in Tomblaine nicht zum Start erschienen. Am schwersten hatte es den Niederländer Wout Poels erwischt. Der 24-Jährige erlitt einen Milz- sowie einen Nierenriss, eine Lungenquetschung und gebrochene Rippen. Nach Angaben seines Teams Vacansoleil war sein Zustand jedoch stabil.
Am Sonntag macht die Tour einen Abstecher in die Schweiz
Während der siebten Etappe gab auch der Franzose Anthony Deplace das Rennen auf. Der Saur-Profi war trotz eines gebrochenen Handgelenks in Tomblaine an den Start gegangen.
Am Sonntag macht das Peloton einen Abstecher in die Schweiz. Auf dem 157,5 Kilometer langen Weg von Belfort nach Porrentruy im Jura erwartet die Fahrer schwieriges Terrain mit sieben Bergwertungen. (dapd)