Helsinki. . Der Wattenscheider Stabhochspringer Malte Mohr will im EM-Finalkampf am Sonntag in Helsinki nach Edelmetall greifen. In der Qualifikation am Samstag reichten ihm 5,50 m für den Einzug in den Endkampf. Doch Mohr hat zuvor bewiesen: Da ist noch jede Menge Luft nach oben.
Er ist der Weltjahresbeste im Stabhochsprung: Der Wattenscheider Malte Mohr steht mit seinen 5,91 Metern an der Spitze der globalen Bestenliste. Damit ist er natürlich ein heißer Medaillenkandidat bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Helsinki, bei der ihm am Samstag in der Qualifikation 5,50 m zum Vorstoß in den Finalvorkampf am Sonntag reichten.
Mohr hofft auf „gescheite Wetterbedingungen“, nach Möglichkeit soll der Regen also mal einen Bogen ums Stadion machen. Die Aussichten zumindest für Sonntag sind gar nicht so übel, dann steht ab 15.15 Uhr das Finale an.
Stabhochspringer Malte Mohr erwartet einen äußerst harten Wettkampf
Als allerersten Titelkandidaten sieht der Wattenscheider sich aber nicht. „Der Hauptfavorit ist und bleibt Renaud Lavillenie, der in dieser Saison verletzungsfrei durchgekommen ist und sehr wahrscheinlich besser in Form ist als ich, weil er keinen Trainingsrückstand hat“, sagt Mohr nicht zuletzt mit Blick auf seine Knieverletzung, die er sich vor einigen Wochen in Shanghai zugezogen hat. Wobei davon bei seinem DM-Sieg und dem Sprung über 5,91 Meter in Ingolstadt nichts mehr zu sehen war. Aber auch der Franzose, „hat noch Luft nach oben“, sagt Mohr. „Die 5,90 Meter sind nicht sein letztes Wort.“
Der gebürtige Bochumer erwartet einen harten Wettkampf, den Europas Spitzenspringer trotz der Olympischen Spiele wenige Wochen später ausgesprochen ernst nehmen - alle Topathleten sind da, „wir Stabhochspringer sind halt eine hartgesottene Truppe“. Auf ganz große Sprüche verzichtet der dreimalige Deutsche Meister, der bei der WM im Vorjahr „nur“ Fünfter geworden war und noch auf eine Einzelmedaille unter freiem Himmel wartet. Eine Medaille aber ist ganz klar sein Ziel: „Ich fühle mich sicher, bin technisch stabil“, sagt Mohr. „Ein bisschen Form darf noch kommen. Und dann mach’ ich mein Ding.“