Gelsenkirchen. Nach dem 2:1-Erfolg der Schalker Junioren im Finale um die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft spricht Schalkes Philipp Hofmann im Interview mit Falk Blesken über illustre Gäste am Oer-Erkenschwicker Stimberg und seinen Siegtreffer gegen die Bayern.
Jetzt steht sein Name endgültig in einer Reihe mit solch klingenden wie Mesut Özil oder Benedikt Höwedes. Philipp Hofmann, der 19-jährige Stürmer aus Wenholthausen, gewann mit den U19-Junioren des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 durch einen 2:1 (0:0)-Sieg gegen den FC Bayern München die deutsche Meisterschaft. Einer A-Jugend der Königsblauen war das zuletzt 2006 gelungen - unter anderem mit Özil und Höwedes. Das i-Tüpfelchen aus Sauerländer Sicht: Nach dem 0:1 durch Alessandro Schöpf (58.) und dem 1:1 durch Rene Klingenburg (66.) erzielte wer den 2:1-Siegtreffer (72.)? Richtig: Philipp Hofmann. Ein Anruf:
Hallo Philipp, es ist aber ruhig im Hintergrund. Feiern Sie den Titel gar nicht?
Philipp Hofmann: (lacht) Doch, doch. Ich bin aber gerade in meinem Zimmer - ein bisschen durchatmen.
13 000 Zuschauer sorgten in Oer-Erkenschwick für einen ziemlich emotionalen Rahmen.
Hofmann: Das war der absolute Wahnsinn, das werde ich niemals vergessen. Vor dieser Kulisse wollten wir unbedingt gewinnen. Allerdings waren wir in der ersten Halbzeit richtig schlecht und erst die passenden Worte unseres Trainers Norbert Elgers in der Halbzeit haben uns wachgerüttelt.
Warum sind die Bayern trotzdem in Führung gegangen?
Hofmann: (lacht) Komisch, oder? Weiß ich auch nicht. Der Treffer fiel wie aus dem Nichts nach einem Alleingang. Aber wir haben uns nicht aus dem Konzept bringen lassen - echt klasse.
Sie spielten in dieser Saison bereits bei den Profis, überwiegend in der Regionalliga-Reserve und nun in der A-Jugend. Hätte es einen besseren Abschluss Ihrer Jugend-Laufbahn geben können, als den Siegtreffer zu erzielen?
Hofmann: Nein, dieser Titel ist die Krönung einer aufregenden und erfolgreichen Saison für mich. Und dass ich das 2:1 gemacht habe - das ist einfach spitze. Allerdings: Für mich war es in erster Linie nur wichtig, dass wir das Finale gewinnen, und das haben wir gemeinsam geschafft.
Schalke-Manager Horst Heldt war ebenso wie DFB-Sportdirektor Matthias Sammer unter den Zuschauern. Was hat er nach dem Titelgewinn zu Ihnen gesagt?
Hofmann: Bayern-Trainer Jupp Heynckes war ja auch da. Aber der hat uns natürlich nicht gratuliert. Horst Heldt schon. Er hat uns gelobt und uns gesagt, wir seien verdient deutscher Meister geworden.
Haben Sie mit Heldt auch über Ihre Zukunft als Profi ab dem 1. Juli beim FC Schalke 04 gesprochen? Lassen Sie sich nun zum MSV Duisburg ausleihen oder bleiben Sie?
Hofmann: Ich bleibe. Horst Heldt und Trainer Huub Stevens trauen mir zu, mich als zweiter Stürmer durchzusetzen. Und das werde ich versuchen.
Danke für das spontane Gespräch und viel Spaß noch beim Feiern. Was liegt denn noch an?
Hofmann: Wir gehen erst mit der Mannschaft zum Italiener - und dann alleine los...