Kiew. . Die EM im eigenen Land wird für den 35-jährigen Andrej Schewtschenko der letzte Auftritt in der ukrainischen Nationalmannschaft sein. Für eine Rekordsumme von 50 Millionen Euro wechselte er 2006 zum FC Chelsea. Mittlerweile spielt er wieder bei seinem Stammverein Dynamo Kiew.
Er ist der teuerste ukrainische Fußballspieler aller Zeiten, der Rekordtorjäger der Nationalmannschaft, und in seiner Karriere hat er gegen die besten Klubs der Welt gespielt. Doch im Winter seiner großartigen Laufbahn wartet auf Andrej Schewtschenko noch einmal eine ganz besondere Aufgabe. "Meine Mannschaft bei der Heim-EM als Kapitän anzuführen, ist eine große Ehre", sagt der Stürmerstar, der vor seiner letzten Vorstellung auf der großen Fußballbühne steht.
Schwetschenko, einst der beste Stürmer der Welt, ist in die Jahre gekommen. Im Alter von 35 Jahren neigt sich die Karriere dem Ende zu, zumal sein Rücken ihm zunehmend Probleme bereitet. Nach der EM wird wohl Schluss sein. Definitiv ist es nicht, aber doch sehr wahrscheinlich. Was bleibt, ist aber noch ein großes Ziel. "Das ganze Land träumt vom Titel", sagt Europas Fußballer des Jahres 2004. "Ich denke, dass wir durchaus über das Potenzial verfügen, um den favorisierten Teams im Rennen um den EM-Titel den Kampf anzusagen."
Sein nationaler Höhepunkt war das WM-Viertelfinale in Deutschland
Es wäre wohl das letzte Mosaiksteinchen in einer Bilderbuchkarriere. Viele Glanzmomente hat er in ukrainischen Auswahl bislang nicht erlebt. Das WM-Viertelfinale bei der WM in Deutschland war der Höhepunkt. Ansonsten übernahmen die Osteuropäer bei großen Turnieren regelmäßig die Zuschauerrolle.
Auf Vereinsebene sah es da bei Schewtschenko anders aus. Nachdem er mit Dynamo Kiew reihenweise Titel gewonnen hatte, wechselte er 1999 für 25 Millionen Dollar zum AC Mailand. Sieben Jahre blieb er bei den Rossoneri und gewann alles, was es zu gewinnen gab. Meisterschaft, Pokal und als Höhepunkt der Sieg in der Champions League 2003. In diese Ära fiel auch seine Wahl zu Europas Fußballer des Jahres (2004) und der zweimalige Gewinn der Torjägerkanone in der Serie A (2000, 2004).
Und wer so viele Tore schießt - 127 waren es in 208 Spielen - steht auch auf dem Einkaufszettel von Milliardär Roman Abramowitsch. Für 50 Millionen Euro wechselte "Schewa" schließlich an die Stamford Bridge zum FC Chelsea. Doch bei den "Blues" ging seine Leistungskurve nach unten. Es folgte die Rückkehr nach Mailand und schließlich die Abschiedstournee bei seinem Stammverein in Kiew. Dort findet auch das EM-Finale statt, für Schewtschenko würde sich der Kreis schließen.