Düsseldorf. So hatte sich „König Otto“ das Ende seiner ruhmreichen Karriere nicht vorgestellt. Im Trubel der hektischen Schlussphase und der Fan-Ausschreitungen beim 2:2 (1:1) im Relegations-Rückspiel von Hertha BSC bei Fortuna Düsseldorf klang auch Rehhagels große Trainer-Karriere aus.

„Die Begleitumstände waren eine Katastrophe. Das habe ich noch nie erlebt und hätte es auch gerade in Düsseldorf nie für möglich gehalten“, sagte der Trainer-Oldie, der trotz seiner vielen Erfahrungen sichtlich betroffen schien. Seinen Spielern machte er trotz des bevorstehenden Abstiegs aus der Bundesliga Mut: „Die Welt geht nicht unter. Wir können noch eine Nacht weinen, dann muss der Blick nach vorne gehen.“

Der 73-Jährige machte noch einmal deutlich, dass für ihn das Engagement in Berlin mit dem Spiel in Düsseldorf beendet ist. „Ich bin nur für die Zeit bis Saisonende tätig, das habe ich von Beginn an gesagt', sagte Rehhagel. Seine Berliner Bilanz fiel mit drei Siegen in 14 Spielen äußerst bescheiden aus. Am Ende stand für „König Otto“ der zweite Bundesliga-Abstieg nach 1979 mit Arminia Bielefeld zu Buche.

Fast 50-jährige Karriere geht zu Ende

Ob er ganz von der Bühne Bundesliga verschwindet, ließ der ehemalige Meistermacher offen: „Ich werde in mich gehen, und dann werden wir sehen, was die Zukunft bringt.“ Allerdings haben die drei Monate in Berlin gezeigt, dass der Europameister-Coach von 2004 nur noch selten Zauber entfachen konnte.

Für den 73-Jährigen geht eine fast 50-jährige Karriere in der Bundesliga zu Ende. Im August 1963 gehörte Rehhagel zur Hertha-Mannschaft, die am ersten Spieltag der neu gegründeten Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg antrat und ein 1:1 erkämpfte. 1966 wechselte er zum 1. FC Kaiserslautern. 1972 startete der gebürtige Essener seine Trainerkarriere. Zu seinen größten Erfolgen zählen der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger mit Werder Bremen (1992), die deutsche Meisterschaft mit Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern (1988) und der EM-Titel mit Griechenland (2004). (sid)