Dortmund.. Beim Blick in den Signal Iduna Park hat niemand den Eindruck, dass der Winter gerade erst das Land verlässt. Das Geheimnis ist ein Solarium, dass der BVB im Herbst in seinen vier Wänden installiert hat. Eine energieintensive Bestrahlungsanlage versorgt den Dortmunder Rasen mit UV-Licht.
In München werden sie es gar nicht gerne hören. Aber Borussia Dortmund hat den FC Bayern München wieder mal überholt. Denn der Meister hat derzeit den besten Rasen in der Bundesliga. Beim Blick in den Signal Iduna Park hat niemand den Eindruck, dass der Winter gerade erst das Land verlässt. Das Grün ist satt grün und es gedeiht so prächtig, als sei Anfang März schon längst der wohlige Sommer eingekehrt.
Das Geheimnis des gesunden Meister-Rasens ist ein Solarium, dass der BVB im Herbst in seinen vier Wänden installiert hat. Die energieintensive Bestrahlungsanlage des niederländischen Marktführers „Stadium Grow Lighting“, die weltweit in 80 Stadien genutzt wird, versorgt den Dortmunder Rasen mit wertvollem UV-Licht – in den dunklen Wintermonaten teilweise 24 Stunden pro Tag.
Durch die steilen und hohen Tribünen erhält der Rasen in Dortmund nicht genügend natürliches Licht. Bislang musste er deshalb, in der Regel Anfang März, für geschätzte 130.000 Euro ausgetauscht werden. In diesem Jahr bleibt das Grün liegen, denn es weist auch nach zuletzt zwei Heimspielen in zwei Wochen kaum Verschleißspuren auf. „Mit der Anlage können wir gleichbleibend hohe Qualität bieten. Letzte Woche wurde erst gemäht. Da roch es nach Sommer“, sagt Greenkeeper Willi Droste, der beim BVB – angeblich – jede Grünfläche am Geschmack erkennen kann.
BVB-Statistik spricht für den Rasen
Das hochwertige Geläuf kommt auch den technisch versierten Profis von Borussia Dortmund zu Gute, die ihren Ganzjahres-Sommerrasen schätzen. „Ein Porsche fährt auch auf der Autobahn besser als auf einer holprigen Landstraße“, sagt Droste. Die Statistik spricht für seine Halme: In den elf Heimspielen seit Installation der Anlage gab es neun Siege, ein Unentschieden und nur eine Niederlage.
Die Dortmunder haben jetzt auch abseits der Spieltage Besuch aus der Liga. Zuletzt waren Vertreter aus Stuttgart und Schalke da und beschnupperten Rasen und Anlage. Zudem hält Willi Droste Kontakt zu Uwe Lienau, Greenkeeper in der Allianz-Arena. Meister und Rekordmeister pflegen den Austausch. „Die Bayern haben die Anlage über zwei Jahre und mehr Erfahrungswerte als wir“, erklärt Droste.
Trotz der beeindruckenden Qualität droht auch seinem Sommerrasen im Mai die Auswechslung. Sollte der BVB Meister werden, wollen sich die Fans sicher ihre grüne Titel-Erinnerung mitnehmen.