Dortmund. Die deutschen Tischtennis-Herren dürfen weiter vom zweiten WM-Titel nach 1989 träumen. Bei der Auslosung der Gruppen der Mannschafts-WM, die vom 25. März bis 1. April in den Dortmunder Westfalenhallen ausgetragen wird, erwischte das deutsche Team um Timo Boll schlagbare Gegner.

Die deutschen Tischtennis-Herren dürfen weiter vom Finale im eigenen Land gegen China und dem zweiten WM-Titel nach 1989 träumen. Auf dem Weg dahin müssen sie zumindest in der Vorrunde keine allzu hohen Hürden überwinden. Bei der Auslosung der Gruppen der Mannschafts-WM, die vom 25. März bis 1. April in den Dortmunder Westfalenhallen ausgetragen wird, erwischte das deutsche Team um Timo Boll schlagbare Gegner. Deutschland, hinter China an Position zwei gesetzt, trifft in Gruppe B auf Portugal, Singapur, Tschechien, Spanien und Serbien. Die Damen bekommen es in Gruppe C neben Favorit Japan mit Polen, Spanien, Serbien und Frankreich zu tun.

„Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, können wir in dieser Gruppe Erster werden“, zeigte sich Bundestrainer Jörg Roßkopf optimistisch. Das ist das erklärte Ziel, weil Deutschland dann erst im Finale auf Topfavorit und Titelverteidiger China treffen könnte. Vor zwei Jahren scheiterte das deutsche Team in Moskau mit 1:3 im Finale an der Tischtennis-Weltmacht.

Sorgen um Boll

Sorgen macht man sich im deutschen Team um Timo Boll, der zuletzt mehrere Turniere verletzungsbedingt absagen musste. „Timo geht es immer besser. Aber die Mannschaft steht und fällt mit ihrer Nummer eins, ich hoffe, dass Timo rechtzeitig fit ist“, sagte Roßkopf. Damen-Bundestrainerin Jie Schöpp, erst seit zwei Wochen im Amt, will sich zunächst in Ruhe über die Gegner informieren. Trotzdem ist sie überzeugt: „Wir haben eine gute Chance, Platz zwei zu erreichen. Natürlich ist Japan favorisiert, aber wir glauben an unsere Chance und können an einem guten Tag selbst Japan schlagen.“

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Dirk Schimmelpfennig, Sportdirektor des Deutschen Tischtennisbunds (DTTB), hält Portugal und Südkorea für die stärksten Gegner der Herren in Gruppe B. „Portugal war bei der EM 2011 die positivste Überraschung, und Singapur hat eine sehr erfahrene Mannschaft, die sich in den letzten Jahren gut entwickelt hat.“ Die Damengruppe sei sehr ausgeglichen. „Wir müssen sehr gut spielen, um einen Platz unter den ersten Drei zu erreichen.“

Freier Eintritt für Zuschauer unter 18 Jahren

Hochzufrieden zeigte sich der Sportdirektor auch mit dem Terminplan. Sowohl die Damen als auch die Herren treten gleich am ersten Turniertag, zu dem alle Zuschauer unter 18 Jahren freien Eintritt haben, an die Platte, die Herren gleich zweimal. Die wohl wichtigsten Spiele gegen die jeweils stärksten Gruppengegner finden am Montag- und Dienstagabend statt, pünktlich zum Feierabend.

Der Weg zum möglichen WM-Titel ist also bereitet. Zumal Dortmund ein gutes Pflaster für die deutschen Tischtennis-Herren ist. Das weiß niemand besser als Jörg Roßkopf, der den ersten und bislang einzigen Titel für Deutschland holte und Geschichte schrieb. 1989 war das, im Doppel mit Steffen Fetzner, in der ausverkauften Westfalenhalle. „Wir waren damals noch jung“, sagt Roßkopf, „das Publikum hat uns toll den Rücken gestärkt.“ Die aktuelle Spielergeneration sei aber zu jung, um Erinnerungen an ‘89 zu haben. Roßkopf: „Die wollen selbst Geschichte schreiben.“