Bochum. Nikoloz Gelashvili hat dem VfL Bochum einen guten Start ins neue Jahr beschert. Gelashvili erzielte das Siegtor beim 2:1 gegen Rostock. In der zweiten Hälfte geriet der VfL in Schwierigkeiten. Bei Auseinandersetzungen vor dem Spiel wurden 20 Rostocker Fans und 12 Sicherheitskräfte leicht verletzt.
Mit Ach und Krach hat der VfL Bochum einen erfolgreichen Einstand ins neue Jahr gefeiert. Dank eines Treffers des Bochumer Debütanten Nikoloz Gelashvili bezwang der VfL Hansa Rostock mit 2:1.
Ungeachtet des knappen und in der Schlussphase noch einmal gefährdeten Sieges sollten die Bochumer zügig daran arbeiten, ihr Potenzial künftig effektiv umzusetzen. Obwohl die Hausherren vom individuellen Spielvermögen her durch die Bank eine Klasse besser waren als die abstiegsgefährdeten Gäste, gerieten sie in der zweiten Halbzeit in arge Schwierigkeiten. Der verschwenderische Umgang mit den eigenen Tormöglichkeiten war eine Ursache dafür, eine seltsame Konfusion im Spiel gegen den Ball und jede Menge Unordnung nach dem Pausentee die andere. Hansas simple Systemumstellung von zwei auf einen defensiven Mittelfeldspieler sowie zwei Angreifer, verbunden mit früheren Attacken, genügte, damit der VfL seine spielerische Linie verlor. "Es gab heute gute Möglichkeiten, das souveräner zu gestalten", sagte Sportvorstand Jens Todt.
Bochum hätte vor der Pause alles klar machen müssen
Allerdings hätten die Bochumer bereits vor der Pause, als sich Rostock ängstlich und spielschwach wie ein Drittligist präsentierte, alles klar machen müssen. Aber Takashi Inui, der freistehend vergab, Mirkan Aydin, dessen Kopfball am Ziel vorbei rauschte, und erneut Aydin, der nur den Pfosten traf, vergaben auch die allerbesten Chancen. So blieb es bei dem Treffer von Giovanni Federico nach einem Freistoßtrick. Mimoun Azaouagh und Faton Toski hatten Federico frei gespielt. "So ein Tor darf nie und nimmer fallen", klagte Hansa-Trainer Wolfgang Wolf später.
Auch interessant
Beinahe hätten sich die Versäumnisse der Bochumer schon vor der Pause gerächt. Aber Marek Mintal setzte den von Schiedsrichter Patrick Ittrich verhängten Handelfmeter neben das Bochumer Tor. Jonas Acquistapace hatte die Arme schützend vor die Brust genommen. Weil sich VfL-Trainer Andreas Bergmann ein bisschen vehement ("Das war dumm von mir") bei dem vierten Offiziellen beschwerte und dabei die gebotene "Distanz", so Bergmann, nicht bewahrte, musste er seinen Platz auf der Bank räumen.
Bochum hatte laut Bergmann in der zweiten Hälfte "30 Minuten keinen Faden"
Die Absenz des Trainers dürfte aber kaum der Grund dafür gewesen sein, dass die Bochumer nach dem Seitenwechsel, wie Bergmann sagte, "30 Minuten keinen Faden hatten". Dennoch hätten die Gastgeber auf 2:0 erhöhen müssen, aber Inui, der an Hansa-Torwart Kevin Müller scheiterte, war zu eigensinnig. Ein Querpass auf den freistehenden Aydin - nach einem blitzsauberen Konter über Christoph Dabrowski und Federico - wäre erfolgversprechender gewesen.
Diese Aktion sollte sich rächen. Der VfL geriet weiter unter Druck und musste den Ausgleich hinnehmen. Holmar Eyjolfsson, der Debütant in der Innenverteidigung, legte den Ball unglücklich per Hacke für Freddy Borg auf, und die schwedische Neuerwerbung der Rostocker ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen. Man musste um den VfL Bochum bangen. Wäre da nicht noch ein weiterer Debütant gewesen. Neun Minuten nach seiner Einwechselung machte Nikoloz Gelashvili erstmals das, wofür man ihn aus Georgien nach Bochum geholt hatte; er brachte den Ball im gegnerischen Tor unter. Eyjolfsson hatte sich im Getümmel vor dem Hansa-Gehäuse mit einem Torschuss versucht, Gelashvilis Hacke (Bergmann: "Das Tor hat er relativ nett gemacht") ließ Müller keine Chance.
20 Rostocker Fans und 12 Sicherheitskräfte leicht verletzt
Die folgenden wütenden Attacken der Gäste überstanden die Hausherren mit einer erheblichen Portion Glück, der erste Pflichtspiel-Sieg des neuen Jahres war geschafft.
Dass im Vorfeld dieser vom DFB als Risiko-Spiel eingestuften Begegnung bei Auseinandersetzungen 20 Rostocker Fans und 12 Sicherheitskräfte leicht verletzt wurden, ist nur eine vorläufige Bilanz.