Essen. Die Entscheidung über 200 Meter Freistil könnte bei den Olympischen Spielen 2012 in London der Höhepunkt werden. Paul Biedermann sagt: “Es könnte das bestbesetzte Finale der Schwimm-Geschichte werden. Und ich wäre stolz, wenn ich dabei sein könnte.“

Sie sind direkt aus dem Trainingslager in der Sierra Nevada zu den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften nach Essen gekommen. Haben Sie dicke Beine?

Paul Biedermann: Ich spüre die Erschöpfung nach drei Wochen Höhentraining ohne Ruhetag. Ich bin in Essen quer durch den Gemüsegarten geschwommen. Von 50 bis 1500 m Freistil. Das mache ich voll aus dem Training. Die Höhepunkte kommen noch.

Die Entscheidung über 200 Meter Freistil mit den US-Superstars Michael Phelps, und Ryan Lochte, mit dem Weltmeister aus China, Sun Yang, Europameister Yannick Agnel und Ihnen könnte der Höhepunkt der Olympischen Spiele in London werden. Sie hätten sich etwas Leichteres aussuchen können.

Biedermann: Ja, ich weiß. Aber ich kann nun mal nur kraulen. Und für eine Umstellung bin ich schon zu alt. Im Ernst, es könnte das bestbesetzte Finale der Schwimm-Geschichte werden. Und ich wäre stolz, wenn ich dabei sein könnte. Ich will mindestens Fünfter wie vor vier Jahren in Peking werden. Eine Medaille wäre natürlich ein Traum.

Der Australier Ian Thorpe will auch noch mal ins Finale. Wie beurteilen Sie seinen Comeback-Versuch?

Biedermann: Es ist toll, dass er wieder schwimmt. Ich hätte gedacht, dass er bereits schnellere Zeiten abliefern würde, aber vielleicht ist das alles Taktik. Vielleicht will er sich selbst nur den Druck nehmen.