Bremen. Dramatisches Spiel: Mit einem Hattrick von Spieler Claudio Pizarro bleibt Werder Bremen in der Verfolgergruppe um den Spitzenplatz in der ersten Bundesliga. Auch Dortmund bleibt mit einem Sieg an den Bayern dran. Die Ergebnisse im Überblick.

Claudio Pizarro war wieder einmal die „Lebensversicherung“ für Werder Bremen. Mit dem zweiten Hattrick seiner Bundesliga-Karriere (49./54., Foulelfmeter/86.) sicherte er das 3:2 gegen den 1. FC Köln, der zur Halbzeit noch 2:0 geführt hatte. Pizarro erhöhte sein Saisontrefferkonto auf elf. Damit bleiben die Norddeutschen an den Spitzenklubs dran, Werder ist punktgleich mit Dortmund und Borussia Mönchengladbach (alle 23).

Christian Clemens (3.) und Nationalspieler Lukas Podolski (45.), der zum neunten Mal in dieser Saison erfolgreich war, hatten ein 2:0 der Geißböcke herausgeschossen. Dem Strafstoß war eine Notbremse des Kölners Henrique Sereno an Markus Rosenberg vorausgegangen. Der Portugiese flog per Roter Karte vom Platz.

Der Hamburger SV hat seinem ehemaligen Präsidenten Uwe Seeler immerhin noch ein kleines Geschenk gemacht. Am 75. Geburtstag des Ehrenspielführers der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erreichte der Bundesliga-Dino nach einem 0:2-Rückstand und einer fürchterlichen ersten halben Stunde im vierten Spiel unter Thorsten Fink noch ein verdientes 2:2 (1:2) bei Bayer Leverkusen. Während der HSV unter seinem neuen Trainer und Hoffnungsträger Fink ungeschlagen blieb, erlitt der Vizemeister vier Tage nach dem 1:3 in der Champions League beim FC Valencia einen weiteren Rückschlag und hinkt seinen hohen Ansprüchen in der Meisterschaft weiterhin hinterher.

Andre Schürrle (6.) und Nationalmannschafts-Kollege Lars Bender (20.) hatten Bayer vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena 2:0 in Führung geschossen, ehe Heiko Westermann (34.) mit dem Anschlusstreffer eine zunächst einseitige Begegnung wieder spannend machte. Marcell Jansen gelang in der 58. Minute der Ausgleich für die Gäste, die unter Fink allerdings noch keinen Bundesligasieg verbuchen konnte. Immerhin schaffte der HSV nach 109 Spielen wieder das Kunststück, einen 0:2-Rückstand in der Bundesliga wettzumachen.

Gladbach siegt gegen die Hertha

Mönchengladbach erkämpfte sich bei Aufsteiger Hertha BSC Berlin ein 2:1 und gehört ebenfalls weiterhin zu den Spitzenteams. Adrian Ramos (18.) hatte die Hauptstädter in Führung geschossen, Nationalspieler Marco Reus (33.) glich aus und traf auch zum 2:1 (55.). Für Borussia-Coach Lucien Favre war es eine emotionale und auch erfolgreiche Rückkehr an die alte Wirkungsstätte.

Unter den Augen des Bundestrainers Joachim Löw und seines Vorgängers Jürgen Klinsmann trennten sich 1899 Hoffenheim und der 1. FC Kaiserslautern 1:1. Vedad Ibisevic (33.) brachte die Kraichgauer in Führung. Der Kameruner Dorge Kouemaha (73.) traf per Volleyschuss zum hochverdienten Ausgleich für die Pfälzer.

Der 1. FC Nürnberg unterlag dem SC Freiburg 1:2, womit die Breisgauer die Rote Laterne an Augsburg abgaben. Mike Frantz (32.) köpfte das 1:0 für die Franken, Jan Rosenthal (34.) erzielte den Ausgleich. Papiss Cisse (90.+3) erzielte per Foulelfmeter das Siegtor für den Sport-Club.

Titelverteidiger Borussia Dortmund hat seine Erfolgsserie fortgesetzt und sich zumindest für 24 Stunden näher an Tabellenführer Bayern München herangeschoben. Die Schwarz-Gelben gewannen am 12. Spieltag verdient mit 5:1 gegen den VfL Wolfsburg. Mario Götze (12./78.), Shinji Kagawa (45.), Sven Bender (61.) und Robert Lewandowski (66.) trafen für den BVB, der 16 von 18 möglichen Punkten aus den letzten sechs Spielen holte.

Der Weißrusse Alexander Hleb (60.) erzielte das zwischenzeitliche 1:2 und sein erstes Bundesligator für die Wölfe. Die Bayern, die noch zwei Punkte vor Dortmund liegen, treten erst am Sonntag (17.30 Uhr/Sky und Liga total!) beim Aufsteiger und neuen Tabellenschlusslicht FC Augsburg zum bayerischen Derby an.

Am Freitag hatte der FSV Mainz 05 durch ein 3:1 (0:0) gegen den VfB Stuttgart die Talfahrt der letzten Wochen beendet und nach neun Spielen wieder gewonnen.

Im Mittelpunkt stand allerdings der schwache Schiedsrichter Guido Winkmann. Der Referee musste sich nach den fragwürdigen Platzverweisen gegen den Mainzer Eugen Polanski (83.) und Stuttgarts Maza nach dem Schlusspfiff sowie aufgrund des Elfmeterpfiffs gegen die Gäste in der 59. Minute heftige Kritik gefallen lassen. ‘Das war ein Wahnsinn, den zu pfeifen. Aber es passte zur Leistung des Schiris’, sagte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic, nachdem Winkmann einen harmlosen Rempler von Verteidiger Maza gegen FSV-Stürmer Nicolai Müller als elfmeterwürdig eingestuft hatte.

Komplettiert wird die 12. Runde am Sonntag mit dem Duell der Europa-League-Starter Hannover 96 und Schalke (15.30 Uhr/Sky und Liga total!). Die Königsblauen müssen voraussichtlich auf Torjäger Klaas-Jan Huntelaar verzichten, der im Europa-League-Spiel gegen AEK Larnaka am Donnerstag einen Nasenbeinbruch erlitten hatte. Am Abschlusstraining der Schalker am Samstag nahm der Niederländer nicht teil. (sid)