Karlsruhe. . DFB-Pokal-Sieger Schalke 04 hat trotz einer blutleeren und überheblichen Vorstellung die zweite Hürde auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung genommen. Der Fußball-Bundesligist setzte sich nach einem schwachen Auftritt dank eines Doppelschlags kurz vor Schluss 2:0 (0:0) beim Zweitliga-Drittletzten Karlsruher SC durch und zog damit ins Achtelfinale ein. Der niederländische Nationalspieler Klaas-Jan Huntelaar (81.) und Joel Matip (83.) erzielten die Treffer für die Königsblauen.

Als Jose Manuel Jurado nach einer, wie soll man sagen, schwachen Stunde ausgewechselt wurde, hatte der spanische Mittelfeldspieler von Schalke 04 noch einen richtig spektakulären Auftritt: Er kickte eine Getränkeflasche mit voller Wucht gut und gerne 20 Meter weit durch die Luft. Man konnte das als Zeichen des Frusts werten, der in diesen Minuten tief saß. Denn Schalke wandelte beim Zweitligisten Karlsruher SC sogar am Rande einer Pokalblamage, ehe Klaas-Jan Huntelaar (81.) und Joel Matip (83.) den Titelverteidiger mit ihren späten Toren doch noch zum 2:0-Sieg und damit ins Achtelfinale beförderten.

Trainer Huub Stevens musste erst einmal tief durchatmen – und konnte sich vor allem bei zwei Spielern bedanken. Zum einen bei Torwart Lars Unnerstall, der sogar einen Rückstand verhinderte, und zum anderen bei Klaas-Jan Huntelaar, der mit seinem Kopfballtor nach einer Flanke von Fuchs in der 81. Minute den Bann brach. Es war das 19. Tor von Huntelaar im 17. Pflichtspiel dieser Saison – eine phänomenale Quote.

Aggressivität der Karlsruher nicht angenommen

Vielleicht hatte Huub Stevens auch an seine erste Zeit auf Schalke gedacht, als er vor dem Spiel gesagt hatte: „Wir wissen aus der Vergangenheit, wie viele Vereine im Pokal schon in solchen Spielen gescheitert sind.“ Schalkes Trainer wird sich noch erinnern können an die 0:1-Blamage der Königsblauen bei Eintracht Trier von 1997 oder an das Aus im Elfmeterschießen bei Energie Cottbus zwei Jahre später. Er hoffte deshalb, dass seine Spieler auch beim Zweitliga-Drittletzten Karlsruher SC genauso konzentriert zu Werke gehen würden wie am Sonntag in der Bundesliga in Leverkusen, doch diesen Gefallen taten ihm seine Jungs nicht. Man kennt das, wie es läuft, wenn das höherklassige Team nicht die Gangart mitgeht, die der einsatzfreudige Außenseiter vorgibt.

Schalke nahm auf jeden Fall zunächst nicht die Aggressivität der Karlsruher an – selbst Spieler wie Jermaine Jones oder Kyriakos Papadopoulos wirkten nicht so kompromisslos wie gewohnt. Die Gäste versuchten es mit Technik und direktem Spiel, waren da aber zu unpräzise und insgesamt auch nicht laufstark genug. In der elften Minute hatten die Gäste sogar Riesenglück, als Torwart Lars Unnerstall einen Freistoß von Delron Buckley (früher Dortmund und Bochum) so gerade eben noch gegen die Latte lenken konnte – Schalkes Schlussmann hatte offenbar mit einer Flanke gerechnet, und nicht mit einem Torschuss.

Nichts läuft zusammen

Bei Schalke, wo Höger und Jurado neu in die Elf gekommen waren und früh wieder ausgewechselt wurden, lief so gut wie nichts zusammen. Die erste echte Chance war ein Kopfball von Matip in der 54. Minute (!). Gefährlicher war der KSC durch einen Heber von Krebs (63.) und einen 30-Meter-Freistoß von Buckley, den Unnerstall gekonnt aus dem Winkel fischte (77.).

Doch als Schalke gerade zitterte, erlöste Huntelaar die Blauen mit seinem Kopfballtor in der 81. Minute. Zwei Minuten später machte Matip ebenfalls per Kopf alles klar – der Titelverteidiger konnte aufatmen.