Weltmeister mit Weltrekord: Paul Biedermann hat in Rom über 400m Freistil für einen Paukenschlag gesorgt. Ebenfalls mit einer Fabelzeit führte Britta Steffen die Staffel zu Silber.
Deutschland hat einen zweiten Schwimm-Superstar. Paul Biedermann ist über seine Nebenstrecke 400 Meter Freistil der Welt davon geschwommen, hat sich in Rom mit Weltrekord auf den WM-Thron geschwungen und sogar Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen im Foro Italico in den Schatten gestellt.
Steffen führte die 4x100-Meter-Freistilstaffel des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) als Startschwimmerin mit Einzelweltrekord zu Silber. Vor dem sensationellen Becken-Auftakt für den DSV hatte Marathon-Königin Angela Maurer über 25 Kilometer vor dem Lido di Ostia Gold aus dem Mittelmeer gefischt.
"Das hätte ich niemals erwartet"
"Unglaublich, fantastisch. Es war ein wunderbares Rennen. Das hätte ich niemals erwartet", meinte Biedermann nach seinem Rekord. In 3:40,07 Minuten verwies der 23-Jährige aus Halle/Saale den Tunesier Oussama Mellouli (3:41,11) und den Olympiazweiten Zhang Lin aus China (3:41,35) auf die Plätze. Beim Anschlag war er eine Hundertstel schneller als der große Ian "Torpedo" Thorpe aus Australien 2002. Das nächste Opfer soll über 200 Meter am Dienstag folgen: Kein geringerer als Rekord-Olympiasieger Michael Phelps, der zum Auftakt mit der US-Staffel Gold holte.
Für den DSV war es der erste WM-Titel im Becken nach Mark Warnecke 2005 in Montreal über 50 Meter Brust und der erste Triumph auf einer Freistilstrecke seit Jörg Hoffmann 1991.
Staffel knapp an Gold vorbei
Fast hätten Steffen, Daniela Samulski, Petra Dallmann und Daniela Schreiber über 4x100 Meter Freistil nachgelegt. Doch nach einem Endspurt-Krimi fehlten in 3:31,83 Minuten elf Hundertstel auf die Weltmeisterinnen und Weltrekordlerinnen aus den Niederlanden. Dabei blieb Steffen als Startschwimmerin in 52,22 Sekunden 34 Hundertstel unter ihrem Einzelweltrekord. "Aber darum ging es heute nicht", sagte Steffen, die in Silber "Grund zur Freude" sah.
Biedermann wusste, dass auch sein Wettkampfanzug X-Glide einen Teil zum Erfolg beigetragen hat. "Das hat so ein bis zwei Sekunden ausgemacht", sagte Biedermann.
Feldwehr mit deutschem Rekord ins Finale
Überzeugen konnte auch Hendrik Feldwehr, der mit deutschem Rekord über 100 Meter Brust in 59,15 Sekunden als Dritter ins Finale einzog. Johannes Neumann blieb als Zwölfter (59,85) auf der Strecke.
Annika Mehlhorn verbesserte über 100 Meter Schmetterling in 57,90 Sekunden zwar noch einmal ihren nationalen Rekord aus dem Vorlauf um 14 Hundertstel, verpasste als 14. aber den Endlauf. Endstation war im Vorlauf für die Schmetterling-Sprinter Thomas Rupprath und Johannes Dietrich. Dabei fehlte Oldie Rupprath in 23,49 Sekunden eine Hundertstel zum Halbfinaleinzug.
Rekorde, Rekorde, Rekorde
Beim ersten Tag im Becken des Foro Italico purzelten die Rekorde reihenweise. Lokalmatadorin Federica Pellegrini blieb als erste Frau über 400 Meter Freistil unter der Schallmauer von vier Minuten blieb (3:59,15). In den Halbfinals stellten Ariana Kukors aus den USA über 200 Meter Lagen (2:07,03) und die Schwedin Sarah Sjostrom über 100 Meter Schmetterling (56,44) Bestmarken auf.