Essen. . Am dritten Wochenende mit Erstliga-Fußball scheint wieder Normalität eingekehrt zu sein. Die drei Meisterkandidaten, Bayern München, Bayer Leverkusen und Titelverteidiger Borussia Dortmund, gewannen allesamt ihr Partien. Unser Bundesliga-Kommentar.
Nach den vielen Überraschungen an den ersten beiden Spieltagen der neuen Saison scheint am dritten Wochenende mit Erstliga-Fußball wieder Normalität eingekehrt zu sein. Die drei Meisterkandidaten, Bayern München, Bayer Leverkusen und Titelverteidiger Borussia Dortmund, haben allesamt gewonnen. Das gab es in dieser Spielzeit bislang noch nicht.
Die Bayern zerlegten den ewigen und alten Rivalen Hamburger SV, dem nach seinem radikalen Personalumbruch der Abstiegskampf und eine frühe Trainerdiskussion drohen, mit 5:0. Damit dürften die üblichen wie vorlauten Kritiker, die nach den Bayern-Siegen gegen den VfL Wolfsburg und den FC Zürich am Rekordmeister herumgemäkelt hatten, erst mal ruhiggestellt sein.
Bayer Leverkusen hat nach dem desaströsen Pokal-Aus und dem enttäuschenden Saisonstart rechtzeitig die Kurve bekommen. Mit dem 1:0 beim VfB Stuttgart feierte das Team des neuen Trainers Robin Dutt den zweiten Sieg in Serie. Spannend wird es für die Bayer-Elf jetzt am kommenden Samstag: Dann reist zum ersten direkten Duell der Meisterkandidaten Borussia Dortmund nach Leverkusen. Das letzte Duell haben die Gastgeber noch in unschöner Erinnerung. Zum Rückrundenauftakt wollte die Bayer-Elf die Aufholjagd auf den BVB eröffnen. Die musste jedoch nach der Heimniederlage gleich wieder abgeblasen werden. Der Rest der Geschichte ist bekannt. Der BVB marschierte souverän durch die Rückrunde. Bayer wurde wieder mal Vizekusen.
Die Dortmunder selbst sind durch das verdiente 2:0 gegen den 1. FC Nürnberg zurück in der Spur. Der verdiente wie hart erarbeitete Heimsieg indes verdeutlicht: Die BVB-Fans dürfen nicht alle zwei Wochen in ihrem Signal Iduna Park ein Fußballfest wie zum Saisonauftakt gegen den Hamburger SV erwarten. Bundesliga ist eben harte Arbeit. Aber wer hart arbeitet, wird auch belohnt. Wie der BVB gegen Nürnberg.
Dass die Bundesliga vielleicht doch noch ein bisschen verrückt spielt, beweisen derzeit 1899 Hoffenheim und Borussia Mönchengladbach. Beide Klubs, von Experten vor Saisonbeginn maximal im unteren Tabellenmittelmaß angesiedelt, stehen weit oben in der Tabelle. Die Hoffenheimer, als Söldnertruppe verschrien, unterlagen am ersten Spieltag nur unglücklich in Hannover und feierten zuletzt mit ihrem neuen Trainer und Super-Motivator Holger Stanislawski zwei Siege. Fast-Absteiger Borussia Mönchengladbach ist nach dem Monster-Auftaktprogramm gegen Bayern, Stuttgart und Wolfsburg noch ungeschlagen und zumindest bis Sonntag Tabellenführer. Welches Potenzial in der grünen Borussia steckt, hatte die Mannschaft von Lucien Favre bereits in der vergangenen Rückrunde gezeigt.