Essen. Selbstzweifel verboten! Das war gestern. Nach nur einem Spieltag der neuen Saison kommen ungewohnte Töne aus München. Die Angst, dass „der ganze Mist schon wieder losgeht“, ist groß. Ein Kommentar.
Nur Mitleid wäre noch schlimmer. Aber der Spott von Felix Magath dürfte für den selbsternannten Titelfavoriten schwer genug zu ertragen sein. „Ich werde alles versuchen“, kündigte der Wolfsburger Coach vor dem Duell mit seinem früheren Arbeitgeber an, „dass meine Mannschaft die Bayern nicht unterschätzt.“
Obwohl sich Rückschlüsse auf den Saisonverlauf nach dem ersten von 34 Spieltagen eigentlich verbieten: Die Bayern beschwören ja selbst die Erinnerungen an die verkorkste vergangene Saison. Damals hatte der Rekordmeister bis zum siebten Spieltag bereits zehn Punkte Rückstand auf Borussia Dortmund angehäuft – eine Hypothek, die auch durch eine gute Rückrunde (vier Punkte mehr als der BVB!) nicht mehr abzutragen war.
Mehr als der aktuelle Drei-Punkte-Rückstand auf den BVB beschäftigt die Münchener deshalb die Frage, „ob der ganze Mist schon wieder losgeht“ (Thomas Müller). Für einen Klub, bei dem Selbstzweifel auf dem Index stehen, starke Worte.
Könnte es sein, dass die Münchener schon nach 90 Saisonminuten die Erkenntnis wie ein Schlag getroffen hat, im Vergleich zum lustvollen Tempofußball der Dortmunder eher altmodisch und betulich daher zukommen? Keine schöne Perspektive – für Jupp Heynckes.