Britta Steffen hat sich für eine Rückkehr zu mehr "nackter Haut" beim Schwimmen starkgemacht. "Schwimmen darf nicht so werden wie die Formel 1", so die Doppel-Olympiasiegerin.
Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen hat sich für eine Rückkehr zu mehr "nackter Haut" beim Schwimmen und klare Regeln in Bezug auf die Wettkampfanzüge ausgesprochen. "Schwimmen darf nicht so werden wie die Formel 1, in der fast alles nur vom Material abhängt. Bei uns sollte weiter die Körperkraft, das menschliche Leistungsvermögen entscheiden", sagte die Berlinerin in einer Kolumne in der Online-Ausgabe der Welt und forderte ein Prüfverfahren sowie die Abnahme von Anzügen nach eindeutigen Regeln.
Es gelte den unkontrollierten Einsatz von Material, das Auftrieb verleihe wie zum Beispiel Neopren, unbedingt zu stoppen, erklärte Steffen. Dass Kollegen zuletzt bis zu drei Anzüge übereinander getragen hätten, um eine bessere Wasserlage zu haben, könne ebenfalls nicht sein.
"Optisch durchaus als Verlust"
Auch aus ästhetischer Sicht kritisierte Steffen das Wettrüsten der Hersteller. "Ich fand es eigentlich schön, als die Athleten früher ihre perfekten Körper zeigten. Dass kaum noch nackte Haut zu sehen ist, empfinde ich optisch durchaus als Verlust", sagte die 25-Jährige.
Konsequenzen im Anzug-Streit könnten bei einem Kongress des Weltverbandes FINA vom 12. bis 14. März in Dubai gezogen und bei der WM in Rom (18. Juli bis 2. August) umgesetzt werden. Nachdem es in diesem Jahr zu einer Flut von Welt- und Europarekorden gekommen war, hatten mehrere nationale Verbände die FINA zum Handeln aufgefordert. Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) ist nach der Kündigung durch Hersteller adidas zurzeit ohne eigenen Ausrüster.