London. . Nach Andrea Petkovic ist auch Julia Görges bei den All England Championships in Wimbledon in der dritten Runde ausgeschieden. Die 21-Jährige aus Bad Oldesloe unterlag der Slowakin Dominika Cibulkova mit 4:6, 6:1, 3:6

Erst Andrea Petkovic, dann Julia Görges: Nach der deutschen Nummer eins ist bei den 125. All England Championships im Wimbledon auch die deutsche Nummer zwei in der dritten Runde ausgeschieden. Die 21 Jahre alte Görges unterlag in einem Match auf mäßigem Niveau der Slowakin Dominika Cibulkova mit 4:6, 6:1, 3:6 und verfehlte damit den erstmaligen Einzug in das Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Nach 1:41 Stunden schlug die 16. der Weltrangliste den zweiten Matchball ihrer Gegnerin ins Netz und beendete damit eine eigenartige Begegnung: Görges hatte 12 Asse geschlagen und 35 direkte Punkte gemacht, Cibulkova kein Ass und nur 11 "winner".

Zum ersten Mal durfte Julia Görges in Wimbledon auf eine etwas größere Bühne. Der neue Court 3, errichtet an der Stelle des einstigen "Friedhofs der Stars", war gut besucht, und Görges fühlte sich zunächst sichtlich wohl. Schon im fünften Spiel nahm sie Cibulkova den Aufschlag ab, alles schien nach Plan zu laufen. Doch prompt verlor die Deutsche im darauf folgenden Spiel selbst ihren Aufschlag, das gleiche Missgeschick unterlief ihr wenig später im zehnten Spiel - und plötzlich war nach 37 Minuten der erste Satz weg. Obwohl die Statistik zu diesem Zeitpunkt bei Görges mehr Siegschläge und weniger Fehler aufwies.

Görges und Cibulkova auf ähnlichem Niveau

Allzu sicher hatte sich Görges ohnehin nicht fühlen wollen - und ihre Gegnerin von Beginn als gefährlich eingestuft. Zu Recht: Dominika Cibulkova hatte im Juli 2009 schon mal auf Rang zwölf in der Weltrangliste gestanden, im gleichen Jahr bei den French Open in Paris das Halbfinale und bei den Australian Open das Achtelfinale erreicht. Als aktuelle Nummer 24 bewegt sie sich in etwa auf dem Niveau von Görges, die über die Slowakin zuvor gut informiert war, obwohl beide zuvor noch nicht gegeneinander gespielt hatten.

Der Satzverlust schien Görges freilich eher zu beflügeln. Ihr eigener Aufschlag funktionierte nun immer besser, die 21-Jährige setzte ihre Gegnerin viel schneller und konsequenter unter Druck. Ein Break zum 2:1, ein Break zum 4:1, ein Break zum 6:1 - in nur 23 Minuten hatte sich Görges den zweiten Satz geholt, und wieder schien alles nach Plan zu laufen. Und wieder kam es anders: Trotz einer 40:15-Führung verlor die Weltranglisten-16. gleich im ersten Spiel des dritten Satzes ihren Aufschlag. Sofort gelang das Rebreak, doch Görges geriet zunehmend in Schwierigkeiten.

Der dritte Satz war fortan hart umkämpft, und dies galt vor allem für die weiteren Aufschlagspiele von Görges, in denen sie nicht mehr so gut servierte und nicht mehr so dominant war wie noch im zweiten Durchgang. Im fünften Spiel musste die Turniersiegerin von Stuttgart erneut ihr Service abgeben, mit einem sofortigen Reabreak wurde es aufgrund schlechter Returns nicht. Und dann ging im neunten Spiel alles ganz schnell. Ball ins Aus, Doppelfehler, Ball ins Netz - und dann noch einer. Görges war ausgeschieden. (sid)