Essen. Sabine Lisicki sorgt in Wimbledon für Furore, aber die meisten deutschen Tennisfans guckten buchstäblich in die Röhre. Weil das größte Tennisturnier der Welt nur noch im Bezahlfernsehen zu sehen ist. Ein Kommentar.

Es ist Wimbledon, und keiner schaut hin? Falsch: Keiner kann hinschauen, abgesehen von den Kunden des Bezahl-Senders Sky. Und das in einem Land, das Boris Becker und Steffi Graf herausgebracht und in dem jahrelang selbst die Tagesschau nicht mehr tabu war, wenn „Bobele“ zum Satz- oder Spielgewinn aufschlug.

Zwanzig Jahre später ist Deutschland, was die Fernseh-Präsenz des weißen Sports betrifft, weit hinter die Vor-Becker-Zeit zurückgefallen. Das epische Duell zwischen John McEnroe und Björn Borg war 1980 noch im „Ersten“ zu sehen (wenngleich die ARD sich aus dem Finale im fünften Satz wegen der besagten Tagesschau ausblendete). Heute sind die Deutschen – bis auf die Sky-Abonnenten vom größten Tennisturnier ausgeschlossen. Kein Drei-Minuten-Zusammenschnitt, nichts.

Mit der Folge, dass am Donnerstag Sabine Lisickis Sternstunde gegen die chinesische French-Open-Siegerin Na Li einem höchst exklusiven Kreis vorbehalten war. Seit den Zeiten von Steffi Graf ging den Tennisfans, die das Privileg hatten, zuschauen zu können, wohl kein Auftritt einer deutschen Spielerin mehr so unter die Haut. Die Bilder, in denen die 21-jährige Berlinerin, vom Glück überwältigt, auf den heiligen Rasen sank und danach mit ihrem nicht enden wollenden Lachen die Zuschauer verzauberte, hätten zehn Millionen TV-Zuschauer in der Heimat verdient gehabt.

Sicher, das deutsche Publikum selbst hatte dem Tennissport angesichts ausbleibender nationaler Helden seine Liebe entzogen und somit den Rückzug der TV-Anstalten provoziert. Nur: Darf deshalb ein Sporthighlight wie Wimbledon gleich komplett aus dem frei empfangbaren Fernsehen verschwinden? Wenn immer wieder von der Pflicht der Öffentlich-Rechtlichen zur „Grundversorgung“ die Rede ist – gehört dazu im Sport nicht wenigstens eine angemessene Kurzberichterstattung vom bedeutendsten Tennis-Turnier der Welt?

Sexy Outfits in Wimbledon

Kein Wimbledon ohne die berühmten Erdbeeren. Dieses Jahr gibt es zehn Stück für schmale 2,82 Euro...
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Venus Williams verblüfft bei ihrem Wimbledon-Comeback in einem etwas unorthodoxen Kostüm...
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...mit luftigem Einlass an der Rückseite...
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...indisch anmutender Optik von vorne...
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...und genügend Armfreiheit für ihre kraftvollen Schläge.
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Schwester Serena Williams kam da nicht ganz so elegant daher.
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Mit Baseball-Cap, Green-Day-Sweater und Flodder-Leggins spazierte sie über die Anlage.
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Ganz anders die Spielerinnen auf der Pre-Wimbledon-Party: Andrea Petkovic...
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...die hübsche Maria Sharapova...
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...die Serbin Ana Ivanovic...
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...Caroline Wozniacki (Dänemark)...
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...Jelena Jankovic in feurigem Rot...
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...die Bulgarin Tsvetana Pironkova...
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...die Russin Anastasia Pavyluchenko...
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...Lokalmatadorin Elena Baltacha...
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...und die charismatische Britin Heather Watson zeigten sich in eleganter Abendgarderobe.
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Andy Murray zeigt, dass es mit dem englischen Fußball bergauf geht.
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French-Open-Sieger und Wimbledon-Titelverteidiger Rafael Nadal ist topfit.
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In Runde eins machte er kurzen Prozess und spazierte mit einem...
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...6:4, 6:4, 6:2 über Michael Russell (USA) in die zweite Runde.
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Auch Francesca Schiavone, French-Open-Siegerin der Damen, ist am Start.
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Seit Jahren nimmt die Zahl derer, die mittels Volleyspiel ihren Erfolg suchen, ab. Vorbei die Zeiten der Edbergs und der Beckers. Netzattacken sind - vor allem bei den Damen - trotz des schnellen Rasens eine Seltenheit geworden.
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Harte Grundschläge wie hier von Shahar Peer...
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...Tamira Paszek...
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...und Jelena Dokic dominieren das Tennis.
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Spektakuläre Szenen gibt es aber immer noch...
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...selbst den Becker-Hecht, hier von Rafael Nadal...
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...hier von Michael Russell...
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Als Stärkung gibt es zwischendurch, natürlich, Bananen...
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...oder gleich eine Regenunterbrechung.
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Was wären die All Englna d Championchips ohne Regen?
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Die Unterbrechungen bieten Gelegenheit, neue Erdbeeren zu holen...
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...und mal sehen, was uns Wimbledon dieses Jahr noch alles für Leckerbissen präsentieren wird.
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