Gelsenkirchen. . Plötzlich steht er im Fokus: Seppo Eichkorn ist für fünf Tage der sportliche Chef auf Schalke. Und so richteten sich alle Augen auf den 54-Jährigen, der sich schon seit seiner Zeit als Student im Westen wohl fühlt.
Nach Felix Magath und vor Ralf Rangnick. Für ein paar Tage ist Seppo Eichkorn berühmt, und so muss er sehr viele Fragen beantworten. Zumal er im Bundesliga-Spiel am Sonntag (15.30 Uhr) beim Tabellenzweiten Bayer 04 Leverkusen ganz kurz einmal Chef-Trainer des FC Schalke 04 sein wird. Diese Partie interessiert jedoch nur am Rande – im Mittelpunkt stehen die Zeit ab kommenden Montag und die Auslosung der Champions League, die den Königsblauen für das Viertelfinale Inter Mailand beschert hat.
Und weil der 54-Jährige nun einmal in diesem Moment Fünf-Tage-Chef ist, muss er auch Inter Mailand kommentieren. „Es ist ein sehr, sehr interessanten Los“, sagt er. „Es ist schön, dass wir das zweite Spiel hier haben werden.“ Am 13. April (Mittwoch) wird der Titelverteidiger in die Veltins-Arena kommen. Nicht zu vergessen: „Wir glauben an unsere Außenseiter-Chance.“
Eichkorn folgt Magath dieses Mal nicht
Als Seppo Eichkorn das so sagt, ist auch schon klar, dass er diesmal nicht Felix Magath folgen wird. Seit dem Gespräch, das er am Donnerstag mit seinem neuen Chef Ralf Rangnick geführt hat, ist klar, dass er bleiben wird – ebenso wie auch Torwart-Trainer Bernd Dreher und Konditions- und Reha-Trainer Markus Zetlmeisl. Alle haben einen Vertrag bis 2013. „Ich fühle mich im Westen sehr wohl“, sagt er und fängt an zu lachen, als er erzählt, dass er als Student an der Sporthochschule Köln auch sehr von dieser Region geprägt worden sei.
Seine Aufgabe ist es nun, die Schalker Mannschaft auf die Partie in der BayArena vorzubereiten. Dabei muss er auf den gesperrten Jefferson Farfán sowie den verletzten Klaas-Jan Huntelaar verzichten. Und Seppo Eichkorn hat in den vergangenen Tagen gespürt, dass die Trennung von Felix Magath Spuren hinterlassen hat. „Das hat die Mannschaft mehr belastet, als es in der Öffentlichkeit dargestellt wurde“, sagt er.
Vor der zweiten Rangnick-Ära
Nach dem Leverkusen-Spiel wird die zweite Ära Ralf Rangnicks auf Schalke beginnen. Knapp zwei Wochen hat er dann Zeit, um sein Team auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten – etwa auf die Partie beim FC St. Pauli am 1. April (Freitag), die Champions-League-Spiele gegen Inter Mailand sowie auch das Wiedersehen mit Felix Magath, der am 9. April (Samstag) mit dem VfL Wolfsburg nach Gelsenkirchen kommen wird.
Da wäre es sicherlich nicht schlecht für den Arbeitsstart Ralf Rangnicks, wenn die Mannschaft mit einem Erfolgserlebnis aus Leverkusen zurückkehrte. Dass die Bayer-Elf am Donnerstag beim FC Villarreal aus der Europa League ausgeschieden ist, wertet Seppo Eichkorn überhaupt nicht als Vorteil. „Die Bundesliga und die Europa League sind zwei völlig verschiedene Wettbewerbe“, sagt er. „In der Bundesliga steht Leverkusen auf dem zweiten Platz und will vielleicht sogar noch versuchen, ganz oben ranzukommen.“ Momentan sind es neun Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Borussia Dortmund. Zudem kann Bayer-Trainer Jupp Heynckes wieder auf den 27-maligen chilenischen Nationalspieler Arturo Vidal zurückgreifen, der in Spanien gesperrt war. „Er kann“, sagt der Schalker Interimscoach, „seiner Mannschaft wichtige Impulse geben.“