Essen. . Golf-Profi Martin Kaymer aus Mettmann ist Weltranglistenerster. Der Golfverband träumt von einer spürbaren Breitenwirkung. Doch die wichtigsten Turniere laufen im Pay-TV. Ein Kommentar.

Nein, von einem Boom, wie ihn Boris Becker im Tennis 1985 mit seinem ersten Wimbledonsieg ausgelöst hat, mag man selbst beim Deutschen Golfverband nicht träumen. So realistisch sind sie schon, dass Golf in Deutschland nicht zur Boom-Sportart wird. Aber eine spürbare Breitenwirkung erhoffen sie sich durch die Erfolge von Martin Kaymer schon.

Golf gilt immer noch als elitär und teuer – das trifft auf manche Klubs zu. Aber es gibt öffentliche Plätze, auch hier in der Region. Was zudem hilft: Ab 2016 ist Golf wieder eine olympische Sportart – Martin Kaymer ist dann mit 31 Jahren im vielleicht besten Alter seiner Karriere und wird noch viel stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. Was aber gar nicht hilft: In den vergangenen Jahren war Golf nur in Ausnahmefällen im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen. Die wichtigen Turniere laufen im Pay-TV. Und so lange der Deutsche Golfverband das nicht ändern kann, wird auch Martin Kaymer nicht zum Boris Becker des Golfens werden.