Wer davon ausgeht, dass Garmisch-Partenkirchen mit einer perfekt organisierte alpine Ski-WM entscheidende Pluspunkte für die Münchener Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2018 sammeln könnte, lügt sich in die eigene Tasche.
Dass Ausrichter von Großereignissen ihre Veranstaltung ins rechte Licht zu setzen versuchen, ist legitim. Unredlich ist es im konkreten Fall aber, den Menschen vorzumachen, die alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Garmisch könnten zu einer Art Meilenstein auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in München werden. Gibt es doch den - auch von einigen Medien – konstruierten Zusammenhang zwischen denweltweiten Echo auf die WM - so oder so - und den Chancen der Münchener Bewerbung für 2018 in Wahrheit nicht.
Jeder Insider weiß, dass sich die IOC-Mitglieder von ganz anderen Dingen beeindrucken lassen. Wenn sie im Sommer dieses Jahren in Durban über die Vergabe der Winterspiele 2018 entscheiden, ist Garmisch-Partenkirchen Schnee von gestern.
„Die Anzahl der Leute in diesem Altherrenclub IOC, die sich die WM wirklich anschauen, ist gering. Das ist ein bisschen böse, aber die Wahrheit.“ Dieser Satz stammt – erstaunlich genug – vom Präsidenten des Internationalen Skiverbandes, Gian-Franco Kasper, der selbst IOC-Mitglied ist.
Auch wenn also Garmisch-Partenkirchen dem Olympia-Partner München gar keine Hilfestellung leisten kann, so ist eine gelungene Ski-WM doch allemal wünschenswert. Iim Interesse der Freunde des alpinen Rennsports und auch des Sport-Standortes Deutschland.