Oslo. Wenn Deutschland am Mittwochabend gegen Portugal um den Halbfinal-Einzug spielt, wird die Unity Arena in Oslo nicht voll besetzt sein.

Am Dienstagnachmittag stapften nur zwei Mitarbeiter durch den Schneematsch an der Osloer Unity Arena. Ansonsten war es rund um die norwegische Spielstätte dieser Handball-Weltmeisterschaft ruhig. Morgen erst stehen die beiden Viertelfinalspiele an. Erst Dänemark gegen Brasilien (17.30 Uhr, SportdeutschlandTV), danach Deutschland gegen Portugal (20.30 Uhr, ARD).

Dann wird auf dem Gelände des ehemaligen Osloer Flughafens Fornebu mehr los sein. Allerdings nicht so viel, wie sich das die Organisatoren und auch der Deutsche Handballbund (DHB) wünschen würden. „Bis jetzt sind rund 4000 bis maximal 5000 Tickets weg. Das heißt, es hätte noch Platz für deutsche Fans in der Arena. Wir hoffen, dass da der eine oder andere den Weg hierher findet“, hatte Sportvorstand Ingo Meckes schon am Montag erklärt. Am Dienstag waren es knapp 6000.

Zum Wochenende werden mehr Zuschauer erwartet

Oslo ist ein teures Pflaster, dazu ist das Viertelfinale mitten in der Woche. Wahrscheinlicher ist, dass sich manch ein Anhänger eher zum Wochenende auf den Weg in Norwegens Hauptstadt macht, vor allem aus dem benachbarten Dänemark. Halbfinals am Freitag, Finale und Spiel um Bronze am Sonntag.

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Am Mittwochabend aber werden nur gut ein Drittel der Sitze in der 13.950 Zuschauer fassenden Arena gefüllt sein. Gastgeber Norwegen ist in der Hauptrunde ausgeschieden – das hat der Turniereuphorie im hohen Norden den Rest gegeben.

„In so einer schönen Halle ist es natürlich schade, dass sie nur zu einem Drittel gefüllt ist“, sagte auch Bundestrainer Alfred Gislason. „Das ist die Realität außerhalb von Deutschland. Wir hoffen, dass es sich am Mittwoch noch halbwegs füllt.“

94 Prozent Hallen-Auslastung bei der EM 2024 in Deutschland

Mit dem Ansturm der Massen ist nicht mehr zu rechnen. Dafür ist die Resonanz eines solchen Turnieres zu abhängig vom Gastgeber. Das hat die Vergangenheit gleich mehrfach gezeigt. Bei der Europameisterschaft in Deutschland im vergangenen Januar war die DHB-Auswahl bis ins Spiel um Bronze marschiert. Die Hallen waren gefüllt, allerdings auch dann, wenn der Lokalmatador nicht im Einsatz war.

„Nach wie vor gibt es nur ein Land auf der Welt, das in der Lage ist, die Hallen komplett zu füllen, auch wenn die eigene Mannschaft nicht spielt“, hatte DHB-Präsident Andreas Michelmann Anfang der Woche erklärt. „Wir haben es bei der EM mit 94 Prozent Auslastung bewiesen.“ Zahlen, von denen sie in Norwegen nur träumen können.

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