Dortmund. Auswärts-Pleiten und Pokal-Aus: Borussia Dortmund bleibt gegen RB Leipzig nur die Hoffnung Heimspiel. Hier gibt‘s den PK-Ticker zum Nachlesen.

Die Lage angespannt, der Druck gigantisch: Krisenklub Borussia Dortmund und sein immer mehr in die Kritik geratener Trainer Nuri Sahin stehen gegen RB Leipzig vor einer richtungsweisenden Prüfung mit Knall-Potenzial. Ausgerechnet im Duell mit dem Tabellenzweiten und Ex-Coach Marco Rose muss unbedingt ein Sieg her.

Nach dem Pokal-Aus in Wolfsburg sah Trainer Nuri Sahin sehr angeschlagen aus. Wie er sich vor dem Spiel gegen RB Leipzig am Samstag (18.30 Uhr, Sky) präsentierte, wie er über die Situation und die bevorstehende Aufgabe denkt, können Fans hier im Live-Ticker nachlesen.

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Live-Ticker: BVB-Bosse mit Rückendeckung für Trainer Nuri Sahin

14.30 Uhr: Nach dem 1:2 in Augsburg hatten die BVB-Bosse Nuri Sahin demonstrativ den Rücken gestärkt. „Wir führen ausschließlich Diskussionen darüber, wie wir unsere Qualität auf den Platz bekommen bzw. Spiele gewinnen. Über nichts anderes“, hatte Geschäftsführer Lars Ricken gesagt. Nun sitzt Nuri Sahin auf dem Podium und spricht über die nächste Aufgabe.

Trotz ausgefallenem Training geben die Spieler des BVB den Fans Autogramme und machen Selfies. Trainingsgelände in Dortmund am Mittwoch den 30.10.2024.  Foto: Lars Heidrich / FUNKE Foto Services
Trotz ausgefallenem Training geben die Spieler des BVB den Fans Autogramme und machen Selfies. Trainingsgelände in Dortmund am Mittwoch den 30.10.2024. Foto: Lars Heidrich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

14.31 Uhr: Sahin spricht über das Personal: Neben den bekannten Ausfällen wie Adeyemi oder Duranville. Kjell Wätjen hat sich eine leichte Verletzung bei U23 zugezogen. Schlimmer: „Gregor Kobel hat leichte Probleme mitgenommen aus dem Wolfsburg-Spiel, er wird morgen ausfallen. Bei Waldemar Anton ist es ein Wettkampf gegen die Zeit, bei dem wir nicht viel Hoffnung haben - aber da ist eine Resthoffnung noch da.“

14.33 Uhr: Mit wie viel Zuversicht Sahin in das Spiel geht, wird er gefragt. „Das ist eine schwierige Situation mit den Niederlagen und dem Pokal-Aus, wo wir uns diese Saison große Hoffnungen gemacht haben. Mit Gregor haben wir jetzt zehn Jungs, die ausfallen. Ich bin nach dem Training aber trotzdem zuversichtlich. Wir werden eine gute Mannschaft auf dem Platz haben - auch wenn wir nicht werden nachschießen können, wie es Leipzig kann. Wir spielen zu Hause - und sind mit den Fans im Rücken schwer zu schlagen.“

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14.35 Uhr: Ob sich Nuri Sahin an eine vergleichbare Situation erinnern kann, als er noch Spieler war: „Ich glaube, hatten wir mal vor einem Champions-League-Spiel in Marseille, als Marian Sarr sein Debüt feierte, eine ähnliche Situation. Sonst habe ich zehn Verletzte nicht erlebt. Wie kommen wir aber da raus? Indem wir noch enger zusammenrücken. Irgendwann wird sich das lösen. Wir müssen alles richtig einordnen. Die Jungs haben sehr gut trainiert, wissen, was wir vorhaben. Ich bin guter Dinge für morgen.“

BVB: „Glaube nicht, dass es so schnell geht, Borussia Dortmund den Rang abzulaufen“

14.37 Uhr: Mentales Training. „Attribute eines Trainers sollten auch dahingehen, dass die Jungs mit Bauchgefühl und nicht verkopft spielen. Natürlich arbeitet es in so einer Situation im Kopf. Wir müssen es einfach halten, dass es den Jungs mit der Analyse oder einer guten Aktion leichter fällt. Wir haben morgen unser Stadion - da ist es immer einfacher, als wenn wir auswärts spielen. Ich hoffe, dass wir schnell ein Bauchgefühl bekommen.“

14.39 Uhr: Hat RB Leipzig dem BVB den Rang abgelaufen? Sahin: „Wir sind nicht Zweiter, aber ich glaube nicht, dass es so schnell geht, Borussia Dortmund den Rang anzulaufen. Trotzdem ist es gerade so, dass wir sportlich hinterher hinken. Unser Anspruch ist, dass wir oben dran sind. Wenn wir morgen das Spiel ziehen, sind wir wieder enger dran. Wir müssen das Feld von hinten aufräumen.“

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14.41 Uhr: Bei Gregor Kobel war der Frust nach dem Pokal-Aus groß. Hat er Angst, dass die Frustration in Resignation umschlagen kann? Sahin: „Nein, auf keinen Fall. Gregor wurde von der Kamera eingefangen, als er frustriert war. Das ist doch normal, wir waren alle frustriert. Resignation kann es bei Borussia Dortmund nicht geben.“

14.43 Uhr: Wie schwer ist es, die Verantwortung für Mannschaft zu behalten und gleichzeitig zu versuchen, junge Spieler einzubringen? „Die Verantwortung gegenüber jungen Spielern habe ich nicht nur, wenn es schlecht läuft. Natürlich müssen wir Ergebnisse einholen, aber meine Aufgabe ist es auch, junge Spieler zu entwickelt. Wir arbeiten sehr eng mit den Jungs, analysieren, schauen Spiele in der U19 oder U23 an. Das Bewusstsein, junge Spieler zu entwickelt, ist ein Teil der DNA dieses Vereins.“

Sahin sucht nach Gründen für BVB-Verletzungspech

14.45 Uhr: Gibt es eine Erklärung für so viele Verletzte? „Ich wünschte, ich könnte rotieren. Ich war sechs, sieben weg von diesem Verein. Wie er sich im Bereich Athletik, Medizin, Ernährung entwickelt hat, ist das Nonplusultra. Wir drehen jeden Stein um. Es ist ganz viel Pech, es sind ja lauter unterschiedliche Verletzungen. Wenn alle das gleiche hätten, würde ich sagen: Wir müssen was ändern, weil wir etwas falsch machen.“

14.47 Uhr: Der BVB hat viel Ballbesitz, kreiert daraus aber zu wenige Chancen. Ist zu viel Risikovermeidung, weil das Selbstvertrauen fehlt? Sahin: „Das ist definitiv ein Punkt, wo wir uns verbessern müssen. Ballbesitz und -kontrolle wollten wir vor der Saison angehen. Wir wollten mehr Kontrolle, eine höhere Passquote, damit der Ball bei uns bleibt. Wir haben aber noch Bedarf, Aktionen im gegnerischen Strafraum zu haben durch Flanken und tiefe Läufe.“

14.48 Uhr: Sahin über Felix Nmecha: „Er hat leichte Schulterprobleme. Aber wenn über Nacht nichts passiert - und bei uns passiert derzeit eine Menge nachts -, sollte er morgen da sein.“

14.50 Uhr: Sahin wird zu Führungsspielern gefragt: „ Ich habe in WOlfsburg eine Mannschaft gesehen, die Reaktion gezeigt hat. Du kannst dich in solchen Phasen zurückziehen und lässt dich bemitleiden, oder du gehst dein Schicksal an. Das haben die Jungs gemacht. Es will keiner hören, weil wir ausgeschieden sind: Aber wir haben einen Schritt gemacht. Ich sehe da Jungs, die mit anpacken wollen - jeder auf seine Art.“

14.52 Uhr: Sahin über die Fans und die Unterstützung am Samstag: „Wir müssen kleine Schritte machen, um aus dieser sportlichen Situation rauszukommen. Wir brauchen die Fans morgen - aber das muss ich nicht sagen, die werden da sein. Es gibt wenige Stadien auf dieser Welt, die ein Gespür für die Situation haben. Dass sie gerade enttäuscht ist, ist normal - aber sie werden morgen da und versuchen, das Ding mit uns zu ziehen.“

14.56 Uhr: Leipzig hat von den letzten fünf Spielen vier gegen den BVB gewonnen. Was macht das Team so gut? „Ich war nur bei einem dabei, das war letztes Jahr in der Rückrunde. Wir hatten gute Phasen und trotzdem deutlich verloren. Was davor passiert ist, weiß ich nicht. Leipzig hat eine sehr gute Mannschaft, die Philosophie des Vereins ist klar strukturiert. Ich finde, sie haben einen Trainer, der seine Idee hat und von dem ich sehr viel halte. Wenn man die Menschen hier beim BVB noch von ihm reden hört, geht mir das Herz auf. Es ist immer wichtig, was die Menschen über einen sagen, wenn man nicht mehr da ist. Und das ist top. Sie haben sehr viel Qualität.“

14.58 Uhr: Letzte Frage: Als der BVB zuletzt so früh im Pokal ausschied, wurde er danach Deutscher Meister. Ob man nun den Fokus schärfen kann? „2011, oder? Ich würde es unterschreiben. Aber ich glaube, wir müssen kleine Schritte gehen und erstmal Ergebnisse holen. Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu reden.“