Wolfsburg/Berlin. Ex-Meister VfL Wolfsburg taumelt Richtung 2. Liga, selbst “Magier“ Felix Magath scheint seinen Zauber verloren zu haben. Jetzt platzte dem mächtigen Aufsichtsratschef der Kragen. Die Schonzeit für die Spieler ist ab sofort vorbei.

Beim abgestürzten Ex-Meister VfL Wolfsburg geht es nun den Spielern an den Kragen: Angesichts der immer größer werdenden Abstiegsgefahr hat die Klubführung den Druck auf die Millionen-Truppe erhöht. Mit dieser längst überfälligen Maßnahme will der Richtung zweite Liga taumelnde Meister von 2009 den drohenden Abstieg noch verhindern.

"Wenn die Mannschaft jetzt nicht konsequent agiert, dann werden wir eben Konsequenzen ziehen", sagte Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz: "Es ist Zeit, die Spieler in die Pflicht zu nehmen. Wie haben uns in den letzten zwei Jahren immer vor die Mannschaft gestellt. Wir haben eigene Fehler eingestanden, haben dazu die Trainer gewechselt. Es scheint fast, als wäre die Mannschaft beratungs- und trainerresistent. Es ist keine Besserung eingetreten."

Magath bei Facebook

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Die aktuellen Turbulenzen rund um Felix Magath finden sich auf der Facebook-Seite des Trainers nicht wieder. DerWesten zeigt, wie sich die Seite in den kommenden Tagen verändern könnte.
Die aktuellen Turbulenzen rund um Felix Magath finden sich auf der Facebook-Seite des Trainers nicht wieder. DerWesten zeigt, wie sich die Seite in den kommenden Tagen verändern könnte. © Unbekannt | Unbekannt
Wolfsburg-Grün statt Königsblau - als erstes muss ein neues Profilfoto her. Und eine Abschiedsbotschaft Richtung Schalke.
Wolfsburg-Grün statt Königsblau - als erstes muss ein neues Profilfoto her. Und eine Abschiedsbotschaft Richtung Schalke. © Unbekannt | Unbekannt
Elf Freunde müsst ihr sein - die ersten sieben sind schon neu eingesammelt.
Elf Freunde müsst ihr sein - die ersten sieben sind schon neu eingesammelt. © Unbekannt | Unbekannt
Ortswechsel gehören zum Trainerleben. Gut, wenn man da ein paar Tipps im Kollegenkreis abstauben kann.
Ortswechsel gehören zum Trainerleben. Gut, wenn man da ein paar Tipps im Kollegenkreis abstauben kann. © Unbekannt | Unbekannt
Schon mal zugesagt: Da steht für Wolfsburgs neuen Trainer demnächst ein nicht uninteressantes Auswärtsspiel an. Bleibt die Frage: Werden die Fan-Zahlen in Zukunft weiter rauf...
Schon mal zugesagt: Da steht für Wolfsburgs neuen Trainer demnächst ein nicht uninteressantes Auswärtsspiel an. Bleibt die Frage: Werden die Fan-Zahlen in Zukunft weiter rauf... © Unbekannt | Unbekannt
Bleibt die Frage: Wird es mit den Fanzahlen weiter rauf...
Bleibt die Frage: Wird es mit den Fanzahlen weiter rauf... © Unbekannt | Unbekannt
...oder eher wieder runter gehen?
...oder eher wieder runter gehen? © Unbekannt | Unbekannt
Fest steht: Es gibt viel zu tun.
Fest steht: Es gibt viel zu tun. © Unbekannt | Unbekannt
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Auch nicht mit Rückkehrer Felix Magath, unter dessen Leitung keines der vier Spiele gewonnen werden konnte. Trotzdem nahm ihn das VW-Vorstandsmitglied ausdrücklich von seiner Kritik aus. "Wenn es einer schaffen kann, dann Felix Magath. Es ist ja bereits mehr Zug, mehr Disziplin in der Mannschaft. In den vergangenen zwei Jahren hat die Mannschaft nicht die Leistung gebracht, die von ihr erwartet wurde. Dies innerhalb kurzer Zeit abzustreifen, ist auch für Felix Magath nicht leicht", sagte Garcia.

Bei einem Krisentreffen wurde die dramatische Lage des VfL mit Magath, VW-Chef Martin Winterkorn und Aufsichtsratsmitglied Bernd Osterloh am Samstagabend besprochen. Sollte im kommenden Heimspiel am Ostersonntag gegen den 1. FC Köln keine Besserung eintreten, dürfte es für die Spieler ungemütlich werden. Es sei bereits "fünf vor zwölf", betonte Garcia. Dies wüssten alle, vom Platzwart bis zum Busfahrer, "nur die Mannschaft anscheinend nicht."

Tanzende Trainer, tobende Trainer

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Unsere Tops:
Jürgen Klopp (Borussia Dortmund): Der BVB-Coach zeigte beim 3:0-Sieg seiner Elf gegen den SC Freiburg dreimal mehr seinen bereits meistertauglichen Jubel. Laut wurde es im Signal-Iduna-Park aber nicht nur bei den drei Treffern von Götze, Lewandowski und Großkreutz. Als in der 82. Minute der zum Saisonende scheidende Leonardo Dédé für Mario Götze eingewechselt wurde, bebte die Südtribüne. Ein netter Zug von Trainer Klopp.
Unsere Tops: Jürgen Klopp (Borussia Dortmund): Der BVB-Coach zeigte beim 3:0-Sieg seiner Elf gegen den SC Freiburg dreimal mehr seinen bereits meistertauglichen Jubel. Laut wurde es im Signal-Iduna-Park aber nicht nur bei den drei Treffern von Götze, Lewandowski und Großkreutz. Als in der 82. Minute der zum Saisonende scheidende Leonardo Dédé für Mario Götze eingewechselt wurde, bebte die Südtribüne. Ein netter Zug von Trainer Klopp. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Dédé (Borussia Dortmund): Für den Brasilianer wird seine letzte Saison zum Schaulaufen. Nach dem Sieg der Borussen war Dédé derjenige, der keine Zweifel mehr am Gewinn der Meisterschaft zuließ:
Dédé (Borussia Dortmund): Für den Brasilianer wird seine letzte Saison zum Schaulaufen. Nach dem Sieg der Borussen war Dédé derjenige, der keine Zweifel mehr am Gewinn der Meisterschaft zuließ: "Besser kann ich nicht aufhören bei diesem Verein." Dede hat übrigens heute Geburtstag. Sein größtes Geschenk bekam er schon gestern. „Der Trainer hat mir die Chance gegeben, mit meiner Familie zu feiern. Das ist eine so geile Sache, dafür gibt es keine Worte.“ Gratulation! © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Andries Jonker (Bayern München): Was für ein Einstand! Als vorübergehender Cheftrainer der Bayern führte seine Mannschaft den Tabellenzweiten aus Leverkusen mit 5:1 vor. Die Veränderungen auf der Trainerbank scheinen ihre Wirkung zu zeigen. Die Bayern sind auf Platz drei geklettert.
Andries Jonker (Bayern München): Was für ein Einstand! Als vorübergehender Cheftrainer der Bayern führte seine Mannschaft den Tabellenzweiten aus Leverkusen mit 5:1 vor. Die Veränderungen auf der Trainerbank scheinen ihre Wirkung zu zeigen. Die Bayern sind auf Platz drei geklettert. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Mario Gomez (Bayern München): Mit dem Pausenpfiff besiegelte Bayerns Stürmer seinen Hattrick. Damit ist Gomez auch auf Platz eins der Torschützenliste vorgerückt, hat jetzt 22 Treffer.
Mario Gomez (Bayern München): Mit dem Pausenpfiff besiegelte Bayerns Stürmer seinen Hattrick. Damit ist Gomez auch auf Platz eins der Torschützenliste vorgerückt, hat jetzt 22 Treffer. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Edu (FC Schalke 04): Nach seiner Einwechslung nahm das Spiel der Schalker gegen Werder Bremen Fahrt auf. Edu war es auch, der in der 63. Minute den Schalker Ausgleich erzielte. Seine Formkurve zeigt unter Neu-Trainer Rangnick steil nach oben.
Edu (FC Schalke 04): Nach seiner Einwechslung nahm das Spiel der Schalker gegen Werder Bremen Fahrt auf. Edu war es auch, der in der 63. Minute den Schalker Ausgleich erzielte. Seine Formkurve zeigt unter Neu-Trainer Rangnick steil nach oben. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Unsere Flops:
Felix Magath (VfL Wolfburg): Nach dem unbefriedigenden 2:2 gegen St. Pauli liegen die Wölfe auf dem Relegationsplatz. Der einstige Meistertrainer mitten im Abstiegskampf - und die dargebotene Leistung seiner Mannschaft gibt wenig Anlass zu Hoffnung.
Unsere Flops: Felix Magath (VfL Wolfburg): Nach dem unbefriedigenden 2:2 gegen St. Pauli liegen die Wölfe auf dem Relegationsplatz. Der einstige Meistertrainer mitten im Abstiegskampf - und die dargebotene Leistung seiner Mannschaft gibt wenig Anlass zu Hoffnung. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Jupp Heynckes (Bayer 04 Leverkusen): Es bleibt dabei: Spätestens nach dem 1:5-Debakel der Werks-Elf beim FC Bayern muss sich Leverkusen damit abfinden, wieder einmal nur Zweiter zu werden. Vizekusen. Und dabei hatte sich
Jupp Heynckes (Bayer 04 Leverkusen): Es bleibt dabei: Spätestens nach dem 1:5-Debakel der Werks-Elf beim FC Bayern muss sich Leverkusen damit abfinden, wieder einmal nur Zweiter zu werden. Vizekusen. Und dabei hatte sich "Don Jupp" so viel vorgenommen für die Partie in der Allianz-Arena. Kleiner Trost: Sein künftiger Arbeitgeber, die Münchner Bayern, sind der Champions League ein Stück näher gekommen. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Christoph Daum (Eintracht Frankfurt): Der als Hoffnungstrainer in Frankfurt empfangene Daum bleibt weiter ohne Sieg. Nach zwei Unentschieden kam jetzt die erste Niederlage - 0:1 in Hoffenheim - hinzu. Daum tobt.
Christoph Daum (Eintracht Frankfurt): Der als Hoffnungstrainer in Frankfurt empfangene Daum bleibt weiter ohne Sieg. Nach zwei Unentschieden kam jetzt die erste Niederlage - 0:1 in Hoffenheim - hinzu. Daum tobt. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Lukas Podolski (1. FC Köln): Poldi meckert über seine Mitspieler.
Lukas Podolski (1. FC Köln): Poldi meckert über seine Mitspieler. "Leblos" und "ohne Zusammenhalt" sei sein Team. Doch Podolski selbst reihte sich in die schwache Vorstellung der Kölner ein, spielte beim 1:3 gegen Stuttgart ebenfalls weit unter seinen Möglichkeiten. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Angelos Charisteas (FC Schalke 04): Der Grieche bekam gegen Bremen von Trainer Ralf Rangnick seine Chance, stand in der Start-Elf. Doch außer zwei überharten Fouls zeigte Charisteas nichts und wurde zur Halbzeit ausgewechselt.
Angelos Charisteas (FC Schalke 04): Der Grieche bekam gegen Bremen von Trainer Ralf Rangnick seine Chance, stand in der Start-Elf. Doch außer zwei überharten Fouls zeigte Charisteas nichts und wurde zur Halbzeit ausgewechselt. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
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Die Fans haben dies längst begriffen. Nach dem enttäuschenden 2: 2 im Kellerduell gegen den FC St. Pauli am Samstag bekam das Verhältnis der Fans zur Mannschaft Risse. Als die Spieler in die Kurve gingen, schallte es "Absteiger, Absteiger!" und "Wir sind Wolfsburger und ihr nicht!". Garcia zeigte Verständnis für die Reaktion: "Die Fans standen gegen St. Pauli 90 Minuten hinter dem Team, aber auf dem Platz kam nichts zurück."

Der Aufsichtsrats-Boss erwartet von den Wölfen gegen Köln eine deutliche Reaktion: "Die Spieler müssen bereit sein, für den anderen zu laufen und zu kämpfen." Alle Egoismen müssten ausgeschaltet und der Fokus einzig und allein auf das Ziel Klassenerhalt gelegt werden, so Garcia.

Wolfsburg hat nur eines seiner letzten elf Spiele gewonnen. Nach derzeitigem Stand müsste der Tabellen-16. in der Relegation gegen den Dritten der 2. Liga um den Klassenerhalt kämpfen. (sid)