Bamberg. Basketball-Nationalspieler Tibor Pleiß glaubt weiter fest an seinen Wechsel in die NBA. Doch vorher will sich das größte deutsche Talent beim spanischen Topklub Caja Laboral durchsetzen.

Superstar Dirk Nowitzki muss weiter auf deutsche Unterstützung in der NBA warten, doch Hoffnungsträger Tibor Pleiß glaubt nach wie vor fest an einen Wechsel in die beste Basketball-Liga der Welt. „Das Ziel, in der NBA zu spielen, bleibt weiter bestehen. Da möchte ich immer noch hin“, sagte Pleiß. Nach drei Jahren beim deutschen Double-Gewinner Brose Baskets Bamberg will sich der 22-Jährige nun aber zunächst beim spanischen Spitzenklub Caja Laboral für höhere Aufgaben empfehlen.

„Für meine Entwicklung ist es am besten, jetzt noch ein paar Jahre nach Spanien in die beste Liga Europas zu gehen, um den nächsten Schritt zu machen und mich weiter zu verbessern“, sagte Pleiß. Sollte ihm das schneller als gedacht gelingen, wäre ein Wechsel zu den Oklahoma City Thunder wohl auch kurzfristig möglich. Im Vierjahresvertrag des 2,15-m-Riesen ist eine NBA-Ausstiegsklausel mit festgeschriebener Ablösesumme enthalten. „Das ist richtig“, bestätigte Pleiß.

Kleine Karriere-Schritte

Schon in diesem Sommer stand ein Wechsel in die nordamerikanische Profiliga im Raum, doch das deutsche Toptalent entschied sich dagegen, sich in den nächsten Monaten bei Trainingscamps in den USA erneut anzubieten: „Ich versuche in kleinen Schritten nach vorn zu gehen. Das war schon immer so mein Weg.“

Vizemeister Oklahoma besitzt seit zwei Jahren die NBA-Transferrechte für den 29-maligen Nationalspieler, hat ihn für den Kader um Superstar Kevin Durant bislang jedoch nicht berücksichtigt. Allerdings hätten die Verantwortlichen Pleiß zu seinem Wechsel zum dreimaligen spanischen Meister gratuliert. „Das Verhältnis zu den Thunder ist und bleibt sehr gut. Wir werden auch in Zukunft einen engen Kontakt pflegen und uns austauschen“, sagte Pleiß.

Auch nach Bamberg will er den Kontakt halten. In „Freak City“ entwickelte sich der Center in den vergangenen drei Jahren vom Bankdrücker zum Führungsspieler und gewann dreimal in Serie das Double aus Meisterschaft und Pokal. „Es ist perfekt gelaufen, besser hätte man es sich nicht erhoffen können. Es waren drei wundervolle Jahre“, sagte Pleiß.

„Eine große Herausforderung“

Schon sehr bald könnte der gebürtige Bergisch-Gladbacher wieder in der „Frankenhölle“ auf dem Parkett stehen. Caja Laboral, dreimaliger spanischer Meister, spielt ebenso wie Bamberg in der kommenden Saison in der Euroleague. Beide Teams könnten in eine Gruppe gelost werden. „Auf der einen Seite wäre das ein schönes Duell, auf der anderen wäre es auch ganz gut, nicht gegen sie zu spielen“, sagte Pleiß.

Im Sommer wird er mit dem Nationalteam unter dem neuen Bundestrainer Svetislav Pesic zunächst um die Qualifikation für die EM im kommenden Jahr in Slowenien („Das ist ganz wichtig“) spielen, ehe im Herbst der Umzug nach Spanien folgt. „Es wird eine große Herausforderung“, sagte Pleiß.

Dirk Nowitzki von den Dallas Mavericks wird damit in der im Herbst beginnenden Saison wohl erneut der einzige deutsche NBA-Profi bleiben. Zuletzt standen in Nowitzki und Detlef Schrempf (Portland Trail Blazers) in der Saison 2000/2001 zwei Deutsche gleichzeitig in der US-Liga unter Vertrag.  (sid)