Frankfurt/Main.. Sollte das Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball Liga am Mittwoch wie besprochen verabschiedet werden, ist mit weiteren Protesten der Fans zu rechnen. “Wird das alles durchgewunken, werden wir reagieren müssen, weil dann auch beschlossen wird, was wir kategorisch ablehnen“, sagte Philipp Markhardt, Sprecher der Organisation “Pro Fans“ und der Protestaktion “12:12“.
Proteste und kein Ende: Der harte Kern der Fans will seine Aktionen fortsetzen und eventuell verschärfen, falls das Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Mittwoch wie vorgelegt beschlossen wird. "Wird das alles durchgewunken, werden wir reagieren müssen, weil dann auch beschlossen wird, was wir kategorisch ablehnen. Dann müssen wir zusehen, dass wir dieses Drama noch abwenden können", sagte Philipp Markhardt, Sprecher der Organisation "Pro Fans" und der Protestaktion "12:12", am Dienstag.
16 Punkte stehen zur Abstimmung
Denkbar sei alles, von weiteren öffentlichkeitswirksamen Protesten im Stadion bis hin zu Veränderungen "von unten", beispielsweise über Anträge zu den Vereinssatzungen.
Die DFL-Mitgliederversammlung entscheidet in Frankfurt/Main über das Konzeptpapier "Stadionerlebnis", insgesamt 16 Punkte stehen zur Abstimmung. Markhardt sieht besonders die Kontingentierung von Karten für Auswärtsfans kritisch und befürchtet weiter Vollkontrollen, obwohl er auch einräumt, dass diese "inzwischen statuarisch nicht mehr festgehalten werden".
In anderen Punkten stimmten die Fans mit den DFL-Forderungen überein. "Wir brauchen besser ausgebildete Ordnungsdienste", sagte Markhardt (32): "Wenn ich nicht mehr von Halbwelt-Glatzköpfen mit zweifelhaften Tätowierungen provoziert werde, freue ich mich auch."
"Politiker entwerfen Horrorszenarien"
Ansonsten sei die Sicherheitslage in Fußball-Stadien "nicht schlimmer als vor zehn Jahren und weit weniger schlimm als vor 20, 30 Jahren." Es könne nicht sein, dass "Politiker sich hinstellen und Horrorszenarien entwerfen", nur weil im kommenden Jahr Wahlkampf sei.
Die Aktion "12:12 - Ohne Stimme keine Stimmung" hatte an den drei vergangenen Spieltagen einen eindrucksvollen stummen Protest in allen Stadien der beiden Profiligen organisiert, zudem waren am vergangenen Wochenende Tausende auf die Straße gegangen, um gegen die DFL zu demonstrieren. (sid)