Essen/London. Sebastian Brendel hat nach seinem Kanu-Olympiasieg ein Umdenken im deutschen Hochleistungssport gefordert. Der 24-Jährige setzt sich für bessere Förderungssysteme ein. Im Kanu-Rennsport sieht Brendel vergleichsweise wenig Probleme.

Mehr Geld, eine bessere und gezieltere Förderung und Professionalisierung:
Sebastian Brendel hat nach seinem Kanu-Olympiasieg ein
Umdenken im deutschen Hochleistungssport gefordert. "Es gibt auf jeden Fall
bessere Förderungssysteme. Wenn wir wollen, dass der deutsche Sport in den
nächsten Jahren erfolgreich ist, müssen wir mehr investieren", sagte der
Goldmedaillengewinner im Einer-Canadier am Dorney Lake.

Bundespolizei stellte Brendel frei

"In den meisten
Sportarten geht das nicht mehr, dass du nicht Profi bist", ergänzte der
24-Jährige. Brendel selbst absolviert derzeit eine
Ausbildung bei der Bundespolizei. Im vergangenen Jahr war er freigestellt, um
sich auf die Spiele vorzubereiten. "Aber im September geht es weiter mit der
Ausbildung. Ich hätte mir schon ein bisschen mehr Urlaub gewünscht", sagte er
lächelnd.

Im Kanu-Rennsport sieht Brendel vergleichsweise wenig Probleme. "Es ist ja alle vier Jahre so, dass die Kanuten
den Medaillenspiegel nach oben drücken", sagte er über die starke
Zwischenbilanz. "Wir haben in Potsdam eine superstarke Trainingsgruppe und
pushen uns gegenseitig. Das ist der Schlüssel zum Erfolg, dass alles zentriert
ist. Das System greift", sagte er. (sid)