Paris.

UEFA-Präsident Michel Platini hätte gegen die französische Nationalmannschaft um Franck Ribery nach dem Trainingsboykott bei der WM in Südafrika wesentlich härter durchgegiffen.

Sechs Monate nach Ende der WM in Südafrika ist das einstige Fußball-Idol Michel Platini mit der Equipe Tricolore hart ins Gericht gegangen. Die Profis, die in Südafrika an einem Boykott des Trainings beteiligt waren, bezeichnete der Präsident der Europäischen Fußball-Union (Uefa) sogar als „Nieten“ und „Blödmänner“.

„Wenn Du mit der französischen Mannschaft im Ausland spielt, vertrittst Du Dein Land. Ich wäre viel strenger mit den Spielern gewesen, die gestreikt haben. Ich hätte sie lebenslang gesperrt“, sagte Platini dem französischen Fachmagazin „So Foot“.

Frankreich war bei der WM 2010 als Tabellenletzter der Gruppe mit Uruguay, Südafrika und Mexiko in der Vorrunde gescheitert und damit weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Überschattet wurde der sportliche Misserfolg noch von Querelen zwischen Trainer Raymond Domenech und der Mannschaft. Star-Stürmer Nicolas Anelka soll den Trainer in der Kabine wüst beschimpft haben und wurde daraufhin suspendiert. Als dieser Vorfall an die Presse kam, vermuteten die Spieler einen „Maulwurf“ in den eigenen Reihen und boykottierten daraufhin das Training.

Der mittlerweile von Laurent Blanc als Nationaltrainer abgelöste Domenech trägt in Platinis Augen keine Schuld am schlechten Abschneiden der Equipe Tricolore in Südafrika. „Auch Jose Mourinho hätte es nicht besser machen könne als Raymond. Die Spieler haben ihn im Stich gelassen“, sagte Platini und schob alle Schuld auf die Mannschaft: „Wir haben keine gute Mannschaft, wir haben keine gute Generation.“

Die WM-Flops

Auf dem elften Platz: Die Vuvzelas. Okay, anderer Kontinent, Folklore, undsoweiter - aber genervt hat diese dramaturgisch vollkommen daneben liegende Dauertröterei trotzdem.
Auf dem elften Platz: Die Vuvzelas. Okay, anderer Kontinent, Folklore, undsoweiter - aber genervt hat diese dramaturgisch vollkommen daneben liegende Dauertröterei trotzdem. © AFP
Platz 10: Unsere Trikottypographie. Das L als umgedrehtes J? Besonders bei unserem Mesut, dem Ex-Schalker Wirbelwind, sah der Nachname sehr seltsam aus.
Platz 10: Unsere Trikottypographie. Das L als umgedrehtes J? Besonders bei unserem Mesut, dem Ex-Schalker Wirbelwind, sah der Nachname sehr seltsam aus. © AFP
Auf dem neunten Rang: Das Auswahlprinzip bei den Schiris. Es gibt gute Schiris - und es gibt nicht so gute Schiris. Wenn sich aber alle vier Jahre die besten Nationalmannschaften der Welt messen, warum sind dann nicht auch nur die besten Schiris dabei?
Auf dem neunten Rang: Das Auswahlprinzip bei den Schiris. Es gibt gute Schiris - und es gibt nicht so gute Schiris. Wenn sich aber alle vier Jahre die besten Nationalmannschaften der Welt messen, warum sind dann nicht auch nur die besten Schiris dabei? © pixathlon / ProShots
Auf dem achten Platz: Der afrikanische Fußball. Nach Kameruns fulminantem Auftritt bei Italia '90 hat man sich bei der ersten WM auf afrikanischem Boden mehr als nur Ghana versprochen. Wir hätten überhaupt nichts gegen einen afrikanischen Vizeweltmeister gehabt.
Auf dem achten Platz: Der afrikanische Fußball. Nach Kameruns fulminantem Auftritt bei Italia '90 hat man sich bei der ersten WM auf afrikanischem Boden mehr als nur Ghana versprochen. Wir hätten überhaupt nichts gegen einen afrikanischen Vizeweltmeister gehabt. © imago sportfotodienst
Auf Platz 7: Frankreich und Italien. Bei unserem Sommermärchen bestritten sie noch das Finale mit mindestens einer unvergessenen Szene - jetzt verabschiedeten sie sich bereits nach der Vorrunde.
Auf Platz 7: Frankreich und Italien. Bei unserem Sommermärchen bestritten sie noch das Finale mit mindestens einer unvergessenen Szene - jetzt verabschiedeten sie sich bereits nach der Vorrunde.
Auf dem sechsten Rang: Jürgen Klinsmann. Schade eigentlich, aber man bekommt den Verdacht nicht los, dass schon 2006 der Herr Löw sich die größten und besten Tricks ausgedacht hat.
Auf dem sechsten Rang: Jürgen Klinsmann. Schade eigentlich, aber man bekommt den Verdacht nicht los, dass schon 2006 der Herr Löw sich die größten und besten Tricks ausgedacht hat. © AFP
Platz 5 für: Katrin Müller-Hohenstein. Erst hat sie kein Glück und dann kam noch Milch dazu. Großer Gewinner deshalb (hätten wir auch nie gedacht, dass wir das einmal schreiben würden): Oliver Kahn.
Platz 5 für: Katrin Müller-Hohenstein. Erst hat sie kein Glück und dann kam noch Milch dazu. Großer Gewinner deshalb (hätten wir auch nie gedacht, dass wir das einmal schreiben würden): Oliver Kahn. © ddp
Auf Rang 4: Unsere linke Abwehrseite. Badstuber, Boateng, Jansen, Aogo - links hinten musste unser Budesjogi selbst bei der WM noch heftig herumschrauben, das eine der beiden letzten Gegentore kam auch prompt über diese Seite.
Auf Rang 4: Unsere linke Abwehrseite. Badstuber, Boateng, Jansen, Aogo - links hinten musste unser Budesjogi selbst bei der WM noch heftig herumschrauben, das eine der beiden letzten Gegentore kam auch prompt über diese Seite. © AFP
Auf dem dritten Platz: Diego Maradona. Gerne hätten wir viel mehr von Lionel Messi gesehen, aber ein Rosenkranz in den Händen Gottes ersetzt keine Taktiktafel.
Auf dem dritten Platz: Diego Maradona. Gerne hätten wir viel mehr von Lionel Messi gesehen, aber ein Rosenkranz in den Händen Gottes ersetzt keine Taktiktafel. © AFP
Platz zwo für: Wayne Rooney. Selbst unsere Kollegen drüben beim geschätzten Guardian haben mittlerweile ihre schützenden Hände über den englischen Fußball abgezogen und in Wayne Rooney denjenigen gefunden, der am frühen Aus der Engländer den größten 
Anteil haben soll.
Platz zwo für: Wayne Rooney. Selbst unsere Kollegen drüben beim geschätzten Guardian haben mittlerweile ihre schützenden Hände über den englischen Fußball abgezogen und in Wayne Rooney denjenigen gefunden, der am frühen Aus der Engländer den größten Anteil haben soll. © AFP
Der erste Platz für: Michael Ballack. Dass der deutsche Fußball endlich ein schön anzusehender wurde, ist auch ein Verdienst von Michael Ballacks Fehlen. Da wird Jupp Heynckes demnächst aber ganz tief in die psychologische Trickkiste greifen müssen ....
Der erste Platz für: Michael Ballack. Dass der deutsche Fußball endlich ein schön anzusehender wurde, ist auch ein Verdienst von Michael Ballacks Fehlen. Da wird Jupp Heynckes demnächst aber ganz tief in die psychologische Trickkiste greifen müssen ....
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