Peking. Am sechsten Entscheidungstag der Olympischen Winterspiele standen insgesamt acht Entscheidungen an. Alle Entwicklungen im Newsblog.
- Am Donnerstag steht der sechste Entscheidungs-Tag bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking an
- Zum Auftakt des Eishockey-Turniers unterlag die deutsche Auswahl Kanada mit 1:5.
- Perfekte Bilanz im Eiskanal: Die deutschen Rodler haben auch in der Teamstaffel Gold geholt.
- Der Weltmeister Nathan Chen aus den USA hat im Eiskunstlauf Gold gewonnen. Japans Star Hanyu misslang ein Vierfach-Axel.
In unserem täglichen Olympia-Newsblog informieren wir Sie fortlaufend über alles Wichtige zu den Spielen in Peking.
- Olympia 2022 in Peking: Diese Entscheidungen stehen heute an
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Deutschlands Eishockey-Mannschaft verliert zum Auftakt
Vier Jahre nach der sensationellen Silbermedaille in Pyeongchang ist die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft mit einer klaren Niederlage ins Olympia-Turnier in Peking gestartet. Gegen Rekord-Olympiasieger Kanada verlor das DEB-Team am Donnerstag 1:5 (0:3, 1:1, 0:1) und zeigte dabei eine weitgehend enttäuschende Leistung.
Alex Grant (5. Minute), DEL-Profi Ben Street (10.) aus München und Daniel Winnik (11.) trafen schnell zum 0:3-Rückstand. Maxim Noreau (33.) und Jordan Weal (52.) schossen nach dem 1:3 durch Tobias Rieder (31.) die übrigen kanadischen Tore. Weitere deutsche Vorrundengegner sind am Samstag China und am Sonntag die USA.
Deutsche Rodler fahren zur nächsten Goldmedaille
Die deutschen Rennrodler haben durch den Triumph in der Teamstaffel die Winterspiele in China mit einer perfekten Gold-Bilanz abgeschlossen. Die Einsitzer-Olympiasieger Natalie Geisenberger und Johannes Ludwig rasten am Donnerstag gemeinsam mit den Doppelsitzer-Champions Tobias Wendl und Tobias Arlt vor Österreich und Lettland zum Sieg.
Corona bei der ARD: Biathlon-Experte Peiffer positiv - Greis springt ein
Das ARD-Team für die Olympischen Winterspiele in China hat den nächsten Corona-Ausfall zu verzeichnen. Biathlon-Olympiasieger Arnd Peiffer ist positiv auf das Virus getestet worden und kann zumindest an den kommenden ARD-Sendetagen am Freitag und Sonntag nicht im Olympia-Studio in Mainz als Experte auftreten. Nach Angaben der ARD hat der 34-Jährige keine Symptome und könnte im Falle eines negativen PCR-Tests zu den letzten Entscheidungen wieder ins Studio zurückkehren. „Auf einen Olympia-Einsatz verzichten zu müssen ist natürlich bitter - auch für einen Experten“, wurde Peiffer bei sportschau.de zitiert.
USA holen erstes Team-Gold in Sprung-Disziplin der Ski-Freestyler
Die Ski-Kunstspringer aus den USA haben die Olympia-Premiere des Mixed-Teamevents in der Sprung-Disziplin gewonnen. Das Trio Ashley Caldwell, Christopher Lillis und Justin Schoenefeld siegte am Donnerstag vor den Teams aus China und Kanada. Ein Patzer bei der Landung von Jia Zongyang, der auf akrobatische Art und Weise aber immerhin noch einen womöglich schweren Sturz verhindern konnte, kostete die Gastgeber vermutlich den Sieg. Insgesamt sechs Nationen waren am Start, die besten vier erreichten den zweiten Finaldurchgang. Ein deutsches Team war nicht dabei.
Hennig starke Fünfte bei Olympia - Johaug siegt über 10 Kilometer
Skilangläuferin Katharina Hennig ist bei den Olympischen Winterspielen in China nur knapp an einer Medaille vorbeigelaufen. Nach einem starken Rennen über zehn Kilometer in der klassischen Technik in Zhangjiakou wurde die 25-Jährige aus Oberwiesenthal am Donnerstag Fünfte. 11,9 Sekunden trennten sie vom Bronze-Rang.
Olympiasiegerin wurde Therese Johaug. Im Ziel hatte die 33-jährige Norwegerin nur 0,4 Sekunden Vorsprung auf die Finnin Kerttu Niskanen, die Silber gewann. Bronze ging an Krista Parmakoski ebenfalls aus Finnland. Sie war gerade einmal eine Zehntelsekunde schneller als die viertplatzierte Russin Natalia Neprjajewa. Katherine Sauerbrey aus Hallenberg überzeugte als Elfte.
Alpine Kombination: Strolz Sensationssieger - Jocher scheitert
Der österreichische Skirennläufer Johannes Strolz hat bei den Olympischen Spielen sensationell die Goldmedaille in der Kombination gewonnen und ist damit in die Fußstapfen seines Vaters Hubert getreten. Der 29-Jährige siegte in Yanqing nach Abfahrt und einem Slalomlauf deutlich vor Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen/+0,59 Sekunden) und James Crawford (Kanada/+0,68).
Simon Jocher, der bei der WM vor einem Jahr einen starken fünften Rang belegt hatte, vergab die Außenseiterchance auf eine Medaille bereits durch eine schwache Leistung in der Abfahrt. Anschließend schied er im Slalom aus. Auch Topfavorit Alexis Pinturault (Frankreich) scheiterte in der zweiten Disziplin. Weltmeister Marco Schwarz (Österreich) belegte Rang fünf.
Sensationssieger Strolz war vor der laufenden Saison schon aus dem Kader der Österreicher geworfen worden, er trainierte mit den Deutschen, arbeitete als Polizist. Im Weltcup durfte er nur weiterfahren, weil sich der WM-Zweite im Slalom, Adrian Pertl, einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Im Januar gewann Strolz, der seine Skier selbst präpariert, dann bereits sensationell mit Startnummer 38 den Slalom in Adelboden.
Vater Hubert Strolz hatte 1988 in Calgary Gold in der Kombination (damals noch mit zwei Slalom-Läufen) und Silber im Riesenslalom gewonnen.
Snowboard-Hoffnung Nörl verpasst Medaille
Goldhoffnung Martin Nörl ist bei den Olympischen Spielen in Peking im Snowboardcross-Viertelfinale gescheitert. Der 28-Jährige aus Adlkofen, der die letzten drei Weltcups gewonnen hatte, fuhr im Genting Snow Park nach einer Kollision abgeschlagen als Letzter ins Ziel. Nur die beiden besten der vier Starter jedes Laufs stehen in der Vorschlussrunde.
Nörl kollidierte auf Platz drei liegend mit dem kurz zuvor gestürzten US-Amerikaner Mick Dierdorff. Weltmeister Lucas Eguibar (Spanien) und Alessandro Hämmerle (Österreich) zogen uneinholbar davon. Auch Umito Kirchwehm (Altglashütten) schied im Viertelfinale nach einem Sturz aus. Für Paul Berg (Konstanz) war schon in der Runde zuvor Schluss.
Olympia-Gold für US-Eiskunstläufer Chen
Der dreimalige Weltmeister Nathan Chen hat sich mit einer glänzenden Kür zum Olympiasieger gekrönt. Mit 332,60 Punkten gewann der 22 Jahre alte Eiskunstläufer aus den USA am Donnerstag bei den Winterspielen in Peking vor den Japanern Yuma Kagiyama (310,05) und Shoma Uno (293,00). Chen entthronte mit einer Kür, in der er fünf Vierfach-Sprünge präsentierte, Yuzuru Hanyu aus Japan. Der Olympiasieger von 2014 und 2018 landete mit 283,21 Punkten nur auf den enttäuschenden vierten Rang. Der im kalifornischen Irvine lebende Chen hatte seine Klasse und Topform schon zuvor gezeigt. Mit 113,97 Punkten stellte er einen Weltrekord für ein Kurzprogramm auf.
Japans Eiskunstlauf-König Hanyu konnte eine verpatzte Kurzkür nicht mehr wettmachen. Der 27 Jahre alte Ausnahmekönner hatte nach Rang acht in der Kurzkür viel riskiert. Doch nicht nur die Weltpremiere, als erster Läufer den vierfachen Axel sauber auf dem Eis zu stehen, misslang. Als Hanyu danach auch noch beim vierfachen Salchow stürzte, war das bittere Ende für ihn bei den Peking-Spielen besiegelt.
Medien: Erster positiver Doping-Test im russischen Eiskunstlauf-Team
Den Olympischen Winterspielen in Peking droht der erste große Dopingfall - und wieder scheint die russische Mannschaft im Mittelpunkt zu stehen. Wie Medien in Russland berichten, soll die 15 Jahre alte Eiskunstläuferin Kamila Walijewa bereits vor den Spielen positiv auf das Stimulans Trimetazidin getestet worden sein. Am Montag gewann sie mit dem Team Gold, die Medaillenvergabe einen Tag später fiel jedoch aus - laut IOC wegen einer „offenen Rechtsfrage“.
Snowboarderin Kim erneut Olympiasiegerin - Ettel gute Elfte
Leilani Ettel hat beim erneuten Olympiasieg von US-Snowboardstar Chloe Kim den elften Platz belegt. Während die Seriensiegerin im Genting Snow Park in Zhangjiakou spektakulär ihren Halfpipe-Triumph von 2018 wiederholte, zeigte die 20-Jährige aus Pullach im Finale mit 57,50 Punkten eine gute Leistung. Silber ging hinter der unantastbaren Kim (94,00 Zähler) an die Spanierin Queralt Castellet (90,25), Bronze holte Sena Tomito aus Japan (88,25).
„Es lief richtig gut. Ich bin sehr glücklich, überhaupt mit meinen ganzen Helden im Finale gewesen zu sein“, sagte Ettel.
Kim demonstrierte bereits im ersten Lauf ihre eindrucksvolle Dominanz. Seit ihrem Triumph vor vier Jahren in Pyeongchang hat die 21-Jährige jeden Wettkampf in der Halfpipe gewonnen, am Mittwoch war sie im Schongang als Erste ins Finale eingezogen.
Bei den Männern hatte Superstar Shaun White zuvor als Vierter sein letztes Halfpipe-Finale erreicht. Dort kann der US-Amerikaner am Freitag (10.25 Uhr OZ/3.25 MEZ) mit seinem vierten Einzelgold bei fünf Winterspielen Geschichte schreiben. Auch Andre Höflich (Kempten) ist bei der Entscheidung dabei.
Kilde führt in alpiner Kombination - Jocher bedauert Teilnehmerzahl
Der norwegische Skirennfahrer Aleksander Aamodt Kilde liegt bei den Olympischen Spielen in China zur Halbzeit der alpinen Kombination in Führung. Der einzige deutsche Starter, Simon Jocher vom SC Garmisch, hat hingegen kaum noch Chancen auf eine vordere Platzierung. Der 25-Jährige war in der Abfahrt am Donnerstag 2,68 Sekunden langsamer als Kilde und liegt auf Rang 16. Der noch anstehende Slalom (7.15 Uhr MEZ) ist seine schwächere Disziplin.
Die Kombination ist ein Wettbewerb mit viel Tradition, aber wenig Perspektive. Im Weltcup zählte sie weder in der vergangenen noch in dieser Saison zum Programm. Zum bis dahin letzten Mal wurde sie bei der WM in Cortina d'Ampezzo vor einem Jahr ausgetragen. Das Gros der Athleten hat sich längst entweder auf die Speed- oder eben die Technik-Disziplinien spezialisiert. In China waren in der Kombination deshalb nun gerade mal 27 Fahrer am Start. Bei den Spielen 2018 in Pyeongchang waren es bei den Herren noch 65 Teilnehmer gewesen.
„Das ist natürlich ein Armutszeugnis“, sagte Jocher mit Blick auf das kleine Starterfeld in Yanqing. „Aber man kann den Leuten nicht böse sein. So wie das Format aktuell ist, ist es nicht immer fair und für den Zuschauer nicht wirklich interessant. Deswegen verstehe ich die Entwicklung.“ Er sei zwar „schon dafür, die Kombi am Leben zu halten“, so der WM-Fünfte. Man müsse sie dann aber „umgestalten“.
(dpa/sid)
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