Ruhpolding. Miriam Gössner war nicht nur schnell, sondern auch treffsicher. Nach nur einem Schießfehler gewann die 22-Jährige in Ruhpolding vor Darija Domratschewa aus Weißrussland und Kaisa Mäkäräinen aus Finnland.

Miriam Gössner hat
schon wieder einen Biathlon-Sprint gewonnen.
Diesmal war die 22-Jährige nicht
nur in der Loipe schnell, sondern blieb erstmals in diesem Winter auch am
Schießstand beinahe fehlerfrei. Nach ihren neun Treffern am Freitag in
Ruhpolding war Gössner nicht zu schlagen. "Es war ein
wirklich gutes Rennen von mir. Am Schießstand bin ich auch zufrieden mit nur
einem Fehler", sagte sie.

Mit 7,1 Sekunden Vorsprung gewann sie bei der
Rückkehr der jungen Mutter Kathrin Lang in den Weltcup-Zirkus mit Platz 67 vor
Darija Domratschewa aus Weißrussland. 17,5 Sekunden lag die Finnin Kaisa
Mäkärainen hinter dem neuen deutschen Biathlon-Star zurück. Für Gössner war es der dritte Erfolg in einem Weltcup-Rennen
nach ihren Siegen in Pokljuka und Oberhof.

Die achtmalige Weltmeisterin
Andrea Henkel musste im Gegensatz zu den Top Drei zwar nicht in die Strafrunde,
schaffte es als Vierte aber nicht auf das Podest. "Vielleicht kommt Stück für
Stück wieder die Tempohärte. Ich denke, ich bin auf einem guten Weg", sagte
Andrea Henkel nach überstandener Grippe.

Nur ein Schießfehler

Die Garmischerin Gössner blieb vor 11 500 Zuschauern in der ChiemgauArena
beim Liegendanschlag fehlerfrei, ließ stehend nur eine Scheibe stehen und musste
einmal in die Strafrunde. "Einen Sieg hatte ich nicht erwartet, nach meinem
Missgeschick", sagte sie und spielte auf ihre zehn Strafrunden im
Verfolgungsrennen in Oberhof
an.

Die 35-jährige Andrea Henkel blieb gar
fehlerfrei, war aber über die 7,5 Kilometer 25,8 Sekunden langsamer als Miriam
Gössner. Beim vorletzten Ruhpoldinger Nachtrennen kamen
Franziska Hildebrand (als 21./0 Fehler/1:13,5 Minuten zurück), Nadine Horchler
(35./1/1:42,0) und Tina Bachmann (38./1/1:45,9) nicht in die Top 20.

Lang zeigte ein ordentliches Comeback

Auch
Kathrin Lang, geborene Hitzer schaffte das naturgemäß nicht - die
Weltcup-Rückkehr war für sie ja nur eine Art Standortbestimmung. Sechs Monate
nach der Geburt ihrer Tochter Lenia Maria zeigte die 26-Jährige aber eine
couragierte Leistung, traf am Schießstand achtmal, hatte am Ende 2:47,9 Minuten
Rückstand. Sie wurde genauso gefeiert wie Miriam Gössner. "Es war sehr schön, mit den ganzen Fans. Auf
meiner Heimstrecke habe mich riesig gefreut, dass ich einen Einsatz bekommen
habe. Ich bin überglücklich"", sagte sie.

Gut erholt gab sich auch Erik
Lesser und will im Sprint am Samstag (18.15 Uhr/ARD und Eurosport) wieder
angreifen. "Aus dem Rennen bin ich gestärkt ins Bett gegangen. Ich habe gesehen,
was habe ich gut gemacht, was habe ich schlecht gemacht", sagte Lesser, der in
der Männer-Staffel am Donnerstag beim Sieg der Franzosen auf den letzten Metern
vom Norweger Emil Hegle Svendsen und dem Österreicher Christoph Sumann noch
überholt worden war. (dpa)