Leipzig und Gladbach überlegen, Champions-League-Spiele gegen englische Klubs im Ausland zu spielen. Das fühlt sich falsch an: Ein Kommentar.
Wer ein paar Jahre auf dem Buckel hat, erinnert sich vielleicht noch an „Spiel ohne Grenzen“, eine fröhliche Unterhaltungssendung mit sportlichen Elementen, in denen Teams europäischer Nationen sich an wechselnden Orten zum Wettstreit trafen.
"Spiel ohne Grenzen" beim Fußball?
Eine neue, eine gruselige Version dieses „Spiels ohne Grenzen“ versuchen jetzt deutsche Champions-League-Teilnehmer. Weil Bundesbehörden ein Einreiseverbot aus Großbritannien tatsächlich so ernst meinen, dass keine Ausnahmen für die Fußball-Prominenz gemacht werden, fehlt RB Leipzig sicher und Borussia Mönchengladbach wahrscheinlich der Gegner aus Liverpool beziehungsweise Manchester für ihre Heimspiele.
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Weil der Spielbetrieb jedoch um jeden Preis durchgepeitscht werden muss, diskutieren beide Klubs die nächste Stufe des Wahnsinns. Es soll jetzt möglicherweise auf neutralem Boden gespielt werden.
Notwendig, aber falsch
Ob sich das Virus von einem Umweg über Dänemark von der Einreise ins Rheinland abbringen lässt? Vermutlich ist die Idee, ins Ausland auszuweichen, regelkonform. Bestimmt verweisen die Klubs wieder auf funktionierende Hygiene-Konzepte. Und natürlich werden Einwände, ob das alles noch vertretbar ist, mit dem knappen Hinweis auf wirtschaftliche Notwendigkeiten zur Seite gefegt. Tatsächlich steckt der Fußball in einer Falle. Dennoch fühlt es sich falsch an. Vielleicht kann er sich durch die Pandemie retten. Vielleicht wird der Schaden nicht zu groß sein. Die Auswirkungen eines möglichen Sympathieverlustes aber sind noch nicht absehbar.