Essen. Uefa-Boss Ceferin setzt die EM-Ausrichterstädte unter Druck. Seine Forderung, Fans in die Stadien zu lassen, sind absurd. Ein Kommentar.
Stoisch beharrt die Uefa auf den Plan einer paneuropäischen Fußball-EM. Und während die dritte Corona-Welle hereinbricht, Impfstrategien nach dem vorläufigen AstraZeneca-Aus wackeln und Virologen befürchten, dass wir nach Ostern wieder dort sind, wo wir Weihnachten waren, schwebt Uefa-Boss Aleksander Ceferin in einem Paralleluniversum: Zwölf Wochen vor dem Turnierbeginn fordert er von München und den übrigen Gastgeberstädten die Garantie, dass Fans in die Stadien gelassen werden.
Wie viel dürfen es denn sein? 30, 50 oder 100 Prozent? Nicht zu fassen, mit welcher Dreistigkeit die Uefa der Politik die Pistole auf die Brust setzt. Niemand kann im April glaubhaft darlegen, wie es im Juni in seinem Land um die Pandemiesituation bestellt ist. Das sollte verstanden haben, wer mitverfolgt hat, wie schnell die Virusmutationen dominierten.
Uefa stellt den Profifußball ins gesellschaftliche Abseits
Ja, mit dem Fußballfest hätte ein Kontinent seine Einheit feiern können. Doch auf diesem Kontinent wird die Zahl der Corona-Toten schon bald die Millionen-Marke erreichen. Wer wie die Uefa dennoch auf Biegen und Brechen Fans in die Stadien holen will, stellt den Profifußball endgültig ins gesellschaftliche Abseits.