Essen. Barcelona dürfte sich fürs Erste aus der europäischen Elite verabschiedet haben. Der FC Bayern aber kann es mit allen aufnehmen. Ein Kommentar.

Wenn Matthias Sammer das Wort ergreift, hört die Fußball-Branche zu. Der Mann palavert nicht, der hat was zu sagen. Beim 3:0-Sieg des FC Bayern beim FC Barcelona zum Start der Champions League war der Europameister von 1996 als Experte für den Streamingdienst Amazon Prime im Einsatz. Sein Fazit: „Bayern gehört für mich zu den Favoriten dieser Saison. Gegen Bayern in dieser Verfassung verlieren die meisten.“ Das ist so früh in dieser Saison eine mutige Aussage. Aber sie hat einen fundierten Hintergrund.

Im Gegensatz zum FC Bayern befindet sich der FC Barcelona in einem krassen Umbruch

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Natürlich kann es in den K.o.-Spielen auch den Champions-League-Sieger von 2020 erwischen, wenn er auf andere europäische Top-Teams trifft. Der FC Barcelona scheint nicht mehr der Maßstab zu sein. Aus dem Renommierverein ist ein Krisenklub geworden, dessen finanzielles Debakel gravierende Auswirkungen auf den Sport hat. Wenn ein Spieler wie Weltmeister Antoine Griezmann zum Ende der Transferperiode noch schnell zu Atlético Madrid flüchtet, heißt das schon einiges. Dass man aber Lionel Messi, die Ikone, nach Paris ziehen lassen musste, ist ein Stich ins Herz der stolzen Katalanen. Der FC Barcelona befindet sich in einem krassen Umbruch, dessen Resultat noch nicht abzusehen ist.

Der FC Bayern kann sich für seine Vereinspolitik auf die Schultern klopfen

Der FC Bayern hingegen kann sich beim Blick auf dieses warnende Beispiel selbst auf die Schultern klopfen. Wegen seiner seit vielen Jahren von Vernunft geprägten Vereinspolitik steht Deutschlands Vorzeigeklub auch in schwierigeren Zeiten auf festen Füßen. Die von Scheichs oder Oligarchen vollausgestatteten Giganten aus England und Frankreich mögen zwar die noch größeren Namen in ihren Aufgeboten haben, aber das garantiert gar nichts. Noch immer steht der Beweis aus, dass Paris die Champions League gewinnen kann. Mit den gefestigten Bayern aber ist immer zu rechnen. Und wer will schon Matthias Sammer widersprechen?