Köln. Fußball-Weltmeister Lukas Podolski vermisst Fortschritte und Begeisterung im DFB-Team. Er sieht Stagnation statt Euphorie.

Er war die personifizierte Gute Laune bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und sorgte auch mit seinen Toren für lächelnde Gesichter auf den Zuschauerrängen. Doch Lukas Podolski, Weltmeister von 2014, wirkt nachdenklich, wenn er über die derzeitige Lage der DFB-Elf spricht. Der 37-Jährige, vermisst Fortschritte und auch Begeisterung in der Nationalmannschaft unter Bundestrainer Hansi Flick. „Die Mannschaft tritt auf der Stelle und stagniert. Man weiß nicht so recht, woran man ist und wo man steht. Mir fehlen so ein bisschen das Herzblut, die Emotionen, die positive Stimmung in und um die Mannschaft“, sagte der ehemalige Profi jüngst dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „So, wie es zum Beispiel zu meiner Zeit war“, meinte der 130-fache Nationalspieler.

Derzeit spielt Podolski für den polnischen Erstligisten Górnik Zabrze, seinen in diesem Sommer auslaufenden Vertrag hatte er kürzlich um ein Jahr verlängert. Dennoch verfolgt der Kölner das Geschehen in seiner Heimat weiterhin. „Die Nationalmannschaft muss es wieder hinbekommen, Begeisterung zu entfachen“, sagte Podolski. Hansi Flick sei seiner Meinung nach dafür allerdings absolut der richtige Trainer.

Klose und Gomez – die letzten ihrer Art

Für die aktuellen Probleme im Angriff sieht der Weltmeister von 2014 keine schnelle Lösung. „Den klassischen Mittelstürmer, der große Torgefahr ausstrahlt, den haben wir seit einigen Jahren nicht mehr“, sagte Podolski. „Miro Klose und Mario Gomez waren die letzten ihrer Art.“ Bei der WM Ende des Jahres in Katar gehört Deutschland aus Sicht von „Poldi“ nicht zum Kreis der Top-Favoriten, „aber sicherlich zum erweiterten Favoritenkreis“, meinte er. „Wir dürfen uns auch nicht kleiner machen, als wir sind.“ (fs/dpa)