Bochum. Trotz einer guten Leistung stand der VfL Bochum am Ende der Partie gegen RB Leipzig mit leeren Händen da. Es setzte eine späte 0:1-Niederlage.

Der VfL Bochum hat einen Fehlstart in die Englische Woche hingelegt. Gegen den Champions-League-Aspiranten RB Leipzig verlor der Bundesliga-Aufsteiger vor 10.000 Zuschauern mit 0:1 (0:0). Der Treffer des eingewechselten Christopher Nkunku in der 81. Minute erwischte den Revierklub in seiner stärksten Phase eiskalt. Zuvor hatte der VfL die Sachsen am Rande einer Niederlage.

Nach dem Remis gegen Dortmund und dem Sieg über Bayern München wollte Bochum im eigenen Stadion den nächsten Favoriten ärgern und den Abstand zu der Abstiegszone vergrößern. Anthony Losilla hätte in einer starken Schlussphase sogar für einen Sieg sorgen können, traf per Kopf aber nur die Latte. In der 77. Minute hatte Christopher Antwi-Adjei Pech mit einem Pfostentreffer. Damit geht der VfL Bochum mit einer Niederlage in das Pokalviertelfinale am Mittwoch gegen den SC Freiburg.

Bochum und Leipzig gedenken vor dem Spiel der Ukraine

Kurz vor Anpfiff war noch einmal der Krieg ins Bewusstsein der Spieler, Trainer und Zuschauenden zurückgekehrt. Ungewohnte Stille herrschte, als die Teams ihre Anteilnahme an den Schrecken in der Ukraine mit einer Schweigeminute zum Ausdruck brachten. Am Zaun vor der Ostkurve leuchtete in der Sonne eine Ukraine-Flagge. Dann galt für 90 Minuten in Bochum die Aufmerksamkeit dem Fußball.

Angesichts dreier Heimspiele binnen sieben Tagen entschied sich Reis für eine Rotation. Für Osterhage, Antwi-Adjei, Holtmann und Locadia rückten Löwen, Rexhbecaj (nach Gelb-Sperre), Asano und Polter in die Startelf. Polter, bester Torschütze des VfL, hatte zuletzt die „maximale Einsatzzeit“ gefordert. Gegen den Europa-League-Achtelfinalisten Leipzig durfte der Stürmer erstmals seit vier Spielen wieder von Beginn an spielen.

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Doch in einer wenig strukturierten Anfangsphase konnte auch der bullige Polter keine Akzente setzen. Die Leipziger waren mit Verspätung und in Taxis angereist, weil der Mannschaftsbus bei der Abfahrt an der Sportschule Kaiserau einen Poller gerammt hatte. In die Partie fand die Offensive um Emil Forsberg ebenfalls nur schwerlich. Der Ex-Schalker Domenico Tedesco hat die schwankenden Leipziger stabilisiert und lässt sie von Titeln in DFB-Pokal und Europa League träumen. Zu sehen war davon zunächst wenig.

Von allen drei Partien in dieser Englischen Woche dürfte den Bochumern das Duell mit dem Vizemeister den wenigsten Druck bereitet haben. „Keiner erwartet, dass wir gewinnen“, hatte Kapitän Anthony Losilla gesagt. Die erste Halbzeit ließ allerdings auch nicht den Schluss zu, dass die Niederlagen-Serie gegen Leipzig (sechs Spiele, sechs Pleiten) ein Ende finden würde. Nur selten drang der Angriff bis in den 16er vor. Asano rannte auf der rechten Seite viel, blieb aber wie Pantovic auf der linken wirkungslos. Leipzig konnte sich ebenfalls selten nach vorne kombinieren. In der 22. Minute nahm Angelino Fahrt auf, passte im Strafraum quer zu Dominik Szoboszlai. Der Flügelspieler erwischte allerdings nicht den Ball. Der Höhepunkt einer an Zweikämpfen reichen, aber an Torszenen armen ersten Hälfte.

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Daran wollte vor allem der Gastgeber etwas ändern. Reis schickte seine Mannschaft unverändert auf den Platz, allerdings hatte er wohl wieder den richtigen Ton getroffen. Elvis Rexhbecaj sorgte mit einem strammen Schuss in die Arme von Peter Gulasci für erste Gefahr (54.). Zwei Minuten später kriegte Milos Pantovic die bis dahin größte Chance. Nach einem langen Abschlag von Manuel Riemann kam er frei vors Tor und schoss knapp darüber. In de 70. Minute dann fast die Führung: Der Ex-Bochumer Lukas Klostermann flog nach einer Ecke am Ball vorbei, Kapitän Anthony Losilla köpfte – an die Latte.

Leipzig hatte erst am Donnerstag in San Sebastian das Achtelfinalticket in der Europa League gelöst. In Bochum musste RB allerdings mit mehr Widerstand kämpfen – und beinahe eine Niederlage akzeptieren: Der eingewechselte Christopher Antwi-Adjei köpfte nach Vorarbeit von Gerrit Holtmann an den Pfosten. Leipzig schien nichts mehr einzufallen. Doch dann kam Joker Christopher Nkunku und ließ enttäuschte Bochumer zurück (81.).