Ruhpolding. Magdalena Neuner geht bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Ruhpolding am Samstag ab 15.30 Uhr im Sprint und am Sonntag ab 16 Uhr im Verfolgungsrennen an den Start. Mixed-Staffel-Fehlschütze Arnd Peiffer will sich rehabilitieren.
Um kurz vor Sieben war für Magdalena Neuner die Nacht nach dem Gewinn der Bronzemedaille mit der deutschen Mixed-Staffel zu Ende. "Ich bin vor der Zeit wach geworden", erzählte der Superstar der Biathlon-Weltmeisterschaft in Ruhpolding und fügte mit einem Schmunzeln hinzu: "So ist das eben bei Rentnern." Aber noch ist die 25-Jährige nicht im Ruhestand. Am Samstag will sie im Sprint (15.30 Uhr/ZDF und Eurosport) ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen, um dann am Sonntag im Verfolgungsrennen (16 Uhr/ZDF und Eurosport) den dritten Streich bei den Neuner-Festspielen folgen zu lassen.
Peiffer haderte mit seinem letzten Schießen
Dem verpassten Gold in der Mixed-Staffel trauerte die Doppel-Olympiasiegerin nicht lange nach. Nach einem verpatzten Schießen von Arnd Peiffer hatte es für das deutsche Quartett statt zum greifbar nahen Gold nur zum dritten Platz gereicht. "Wir sind glückliche Bronzemedaillengewinner", sagte Neuner. Aber so ganz stimmt das natürlich nicht. Zumindest Arnd Peiffer haderte noch länger mit seinem letzten Schießen, bei dem er sich eine Strafrunde eingehandelt hatte. "Beim Mittagessen hat er schon wieder einen guten Eindruck gemacht", bezeugte Neuner.
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Wie sehr man sich über einen zweiten Platz freuen kann, zeigte das slowenische Team. "Wie die Slowenen ihre Silbermedaille bei der Siegerehrung gefeiert haben, wie die ihren überraschenden Erfolg genossen haben, darüber waren wir fast neidisch", gab Neuner zu, "da können wir uns als Deutsche eine Scheibe abschneiden." Trotz der starken Konkurrenz mit der Weißrussin Darja Domratschewa und der Finnin Kaisa Mäkäräinen geht Neuner in den letzten WM-Sprint ihrer grandiosen Karriere voller Selbstbewusstsein: Neben Magdalena Neuner geht auch Arnd Peiffer am Samstag im Sprint (12.30 Uhr/ZDF und Eurosport) als Titelverteidiger ins Rennen. Dadurch können jeweils fünf statt vier deutsche Biathleten starten. Peiffer hat sich nach seinem verkorksten Staffel-Auftritt Ruhe verordnet. Er hat auf das Training in der WM-Arena verzichtet und ist in sich gegangen. Am Donnerstag hatte ihn die Sonne geblendet, so dass er nicht seine gewohnte Schießleistung abrufen konnte. Peiffer weiß, dass er einen Anfänger-Fehler begangen hat. Bei Sonnenschein verwendet man Blenden am Gewehr. "Man denkt ja nicht an alles", sagte er. An alles gedacht hatte dagegen Andreas Birnbacher. Der Sportsoldat aus Ruhpolding lieferte in der Mixed-Staffel die beste Leistung aller Teilnehmer ab. Aus dem Geheimtipp ist ein Topfavorit für den Sprint geworden.