Gelsenkirchen. Der FC Schalke unterliegt Borussia Mönchengladbach 0:2 und scheidet aus dem DFB-Pokal aus. Gladbach steht im Achtelfinale. Stindl und Hazard treffen.
Wunden gibt es immer wieder. Drei Tage nach der 1:3-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga flog der FC Schalke 04 zu Hause gegen eben diesen Gegner auch noch aus dem DFB-Pokal. Mit 2:0 zogen die Borussen ins Achtelfinale ein, obwohl sie sich nicht hätten beklagen dürfen, wenn sie schon früh 0:2 zurückgelegen hätten.
Auf beiden Seiten fehlten am Mittwochabend wichtige Spieler - nicht nur der gesperrte Schalker Johannes Geis und der von ihm schwer verletzte André Hahn. Borussen-Trainer André Schubert musste auch auf den formstarken Raffael verzichten, der an einem grippalen Infekt litt, und Schalke-Trainer André Breitenreiter hatte das Problem, kurzfristig Stammtorwart Ralf Fährmann ersetzen zu müssen, der von einem Magen-Darm-Virus ausgebremst wurde.
Da sich Fährmanns Stellvertreter Fabian Giefer nach monatelanger Verletzungspause erst im Aufbautraining befindet, kam der 34-jährige Österreicher Michael Gspurning zu seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz in der ersten Schalker Mannschaft. Und auf der Bank saß der 35-jährige Christian Wetklo, der am Nachmittag bereits im Tor der zweiten Mannschaft beim 0:0 im Regionalliga-Derby gegen Borussia Dortmund in der Wattenscheider Lohrheide gestanden hatte.
Schalker Entsetzen bei Elfmeter
Die Schalker übten von Beginn an Druck aus. Johannes Geis wurde in der defensiven Mittelfeldzentrale von Sead Kolasinac vertreten, zur Startelf gehörten auch die zuletzt angeschlagenen Leon Goretzka und Klaas-Jan Huntelaar. Der niederländische Angreifer hatte in der ersten Hälfte zwei große Chancen zur Führung: Als er von Junior Caicara glänzend freigespielt wurde, schoss Huntelaar Torwart Yann Sommer an (28.), und nach einer Freistoß-Flanke von Dennis Aogo landete Huntelaars Kopfball am Pfosten (30.). Auch sein Sturmpartner Franco Di Santo, ebenfalls von Caicara perfekt in Szene gesetzt, brachte den Ball nicht an Sommer vorbei (33.).
Das Spiel lief vornehmlich in eine Richtung, Torwart Gspurning wurde nur ab und zu bei Rückpässen mitgenommen. Drei Minuten vor der Halbzeit wollte auch Joel Matip den Ball zu Gspurning schieben, doch der Innenverteidiger rutschte dabei aus. Lars Stindl sprintete dazwischen und traf kühl zum extrem glücklichen 1:0 für die Gäste.
Sieben Minuten nach der Pause wurde Stindl steil geschickt, Gspurning warf sich ihm entgegen: Es kam zu einer Berührung, Stindl hob ab, Schiedsrichter Tobias Stieler pfiff zum Entsetzen der Schalker Elfmeter. Thorgan Hazard erhöhte auf 2:0, obwohl Gspurning noch am Ball war.
Gladbachs Erfolgsserie hält auch im DFB-Pokal
Schalkes Trainer Breitenreiter wechselte Leroy Sané ein, den Rasenferrari. Die Blau-Weißen spielten jetzt riskanter, ließen auch Konter zu. Das zweite Gegentor wirkte allerdings nach wie ein Fausthieb in die Magengrube. Es fehlten zündende Ideen, es fehlte auch die Energie aus der ersten Halbzeit, während die Gladbacher nun deutlich cleverer verteidigten und den Ball auch gut laufen ließen.
Und so konnte die Borussia, die unter dem immer noch als Interimstrainer arbeitenden André Schubert fünf Bundesligaspiele nacheinander gewonnen hatte, ihre beeindruckende Erfolgsserie auch im Pokal fortsetzen. Auf die Schalker hingegen kommen jetzt schwere Wochen zu: Nach der Partie am Samstag gegen Ingolstadt heißen die Gegner im November Dortmund, Bayern und Leverkusen.
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