Köln..

Lukas Podolski hadert mit seinem Verein FC Köln. Schlechte Transferpolitik, kein Konzept – so zitiert ihn jetzt die Sport Bild. Ist „Prinz Poldi“ schon wieder auf dem Absprung?

Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski hat mit drastischer Kritik an den sportlich Verantwortlichen des 1. FC Köln und einer Abschiedsdrohung für Wirbel gesorgt. „Wir treten auf der Stelle. Und wenn das auf Dauer so bleibt, muss ich mir schon Gedanken über meine Zukunft machen“, sagte der Stürmer der Sport Bild. Unverhohlen kritisierte „Prinz Poldi“ die mangelnde Qualität der Mannschaft, die mit nur fünf Punkten aus sieben Spielen auf dem Relegationsplatz steht, und die aus seiner Sicht schlechte „Transferpolitik“ - ein Affront vor allem gegen Manager Michael Meier. Wenn man, wie in Freiburg, „nach zehn Minuten 0:2 zurückliegt, hat das auch etwas mit mangelnder Qualität zu tun“. In anderen Vereinen sei „ein Konzept und eine positive Entwicklung klar erkennbar. Bei uns wird immer nur erzählt, wie toll unsere Fans sind, wie toll unser Stadion ist“, sagte der Publikumsliebling, der 2009 nach drei enttäuschenden Jahren von Bayern München nach Köln zurückgekehrt war.

Der FC hatte in Freiburg 2:3 verloren, am Freitag gegen den Tabellenzweiten Borussia Dortmund (20.30 Uhr/Sky und Liga total!) steht das Team unter Zugzwang - und Trainer Zvonimir Soldo unter erheblichem Druck. Kölns Manager Michael Meier hatte zuletzt geklagt, man habe nicht die finanziellen Mittel wie andere Vereine.Das aber lässt Podolski nicht gelten.

Andere Vereine kriegen es doch auch hin

„Hannover und Mainz sind doch weitere Beispiele dafür, dass es funktionieren kann. Es kommt doch nicht nur auf die finanziellen Mittel an“, sagte Podolski. Marco Reus (Borussia Mönchengladbach) oder Kevin Großkreutz (Dortmund) seien auch gute Beispiele. „Die haben beide vor unserer Haustür gespielt und sind jetzt bei anderen Klubs. Oder warum gelingt uns nicht mal so ein Transfer wie der von Kagawa (Dortmund/Anm. d. Red.)? Ich denke, uns fehlt einfach die klare Strategie. Und ich kann mir vorstellen, dass das Verantwortliche aus unserem Verein genauso sehen“, meinte der Stürmer, für den Köln seinerzeit zehn Millionen Euro an München überwiesen hatte.

Der von Podolski kritisierte Manager Meier reagierte auf SID-Anfrage mit dem Verweis auf den für die FC-Mitarbeiter zu Saisonbeginn eingeführten Verhaltenskodex: „Ich habe das gelesen und bin sehr verwundert darüber, da wir vor der Saison in unserer Leitkultur vereinbart hatten, miteinander zu reden, nicht übereinander. Daran sollten wir uns halten.“

Seine Rückkehr sollte ein Signal sein, doch es ist verpufft

Offenbar war für Podolski aber die Zeit reif, Klartext zu reden. „Ich hatte mir erhofft, dass durch meine Rückkehr eine Signalwirkung entsteht, dass es dem Verein einen Ruck gibt und er neue Wege in eine bessere Zukunft geht. Denn ich hatte damals viele andere Angebote. Und auch nach der WM gab es wieder Anfragen, aus Italien und England“, sagte Podolski. (sid)