Hamburg. Der VfL überzeugt beim 3:1 über den Hamburger SV mit mannschaftlicher Geschlossenheit. Durch den Sieg kehrt das Team auf Rang vier zurück.

Elf Jahre lag der letzte Sieg des VfL Bochum beim Hamburger SV zurück. Jetzt kann die Zeitrechnung neu beginnen. Mit 3:1 (1:0) setzte sich das Team von Trainer Thomas Reis am Sonntag völlig verdient beim Zweitliga-Spitzenreiter durch. Die Hamburger bleiben trotz der ersten Saisonniederlage ganz vorne, die Bochumer klettern zurück auf Platz vier. Mit diesem Ergebnis und vor allem der gezeigten Leistung bestätigten die Bochumer, dass sie unbedingt zu den Teams gehören, die lange oben mitspielen können. Zwei Wochen nach dem 0:2 gegen Greuther Fürth war das so nicht zu erwarten.

Trainer Reis lobt das ganze Team

Robert Zulj, den Reis gegen Fürth wegen schwacher Trainingsleistungen aus dem Spieltagskader gestrichen hatte, zeigte in Hamburg, dass er der Mann ist, der den Unterschied ausmachen kann. Von diesem Kaliber hatten die Bochumer am achten Spieltag allerdings einige in der Mannschaft: angefangen von Torwart Manuel Riemann über Robert Tesche, Simon Zoller und schließlich auch Danny Blum.

Glückliche Bochumer im Volksparkstadion: Linksverteidiger Danilo Soares (oben) feiert mit seinen Mitspielern.
Glückliche Bochumer im Volksparkstadion: Linksverteidiger Danilo Soares (oben) feiert mit seinen Mitspielern. © n El-Saqqa / firo Sportphoto | Unbekannt

Reis war, „bis auf die ersten Minuten“, sehr zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft. „Der HSV hat viel Qualität im Kader, wir wussten, dass wir über die gesamte Spielzeit mit einer hohen Intensität spielen mussten. Das ist uns gelungen. Auch nach dem Ausgleich hat meine Mannschaft weiter nach vorne gespielt.“ Einen einzelnen Spieler hervorheben wollte er nicht: „Die ganze Mannschaft war heute Spieler des Spiels.“

Etliche Änderungen hatte Reis im Vergleich zum Fürth-Spiel vorgenommen. Für Thomas Eisfeld kam Zulj, für Raman Chibsah Robert Tesche, für Vasileios Lampropoulos rückte Armel Bella-Kotchap in die Innenverteidigung. Zusammen mit Maxim Leitsch bildete er eines der jüngsten Innenverteidigerduos der Bochumer Zweitliga-Geschichte. Ganz vorne durften sich erstmals Danny Blum, Gerrit Holtmann und Simon Zoller nebeneinander versuchen. Alle Umstellungen des Trainer zeigten Wirkung.

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Bella-Kotchap hatte zwar etliche Wackler in seinem Spiel, der 18-Jährige schien bei seinem Startelf-Debüt nervös. Am Ende jedoch spielte er, als hätte er bereits 200 Zweitliga-Spiele auf dem Buckel und würde schon immer gegen Topstürmer wie Simon Terodde verteidigen. Mit vielen gewonnen Zweikämpfen trug er zum Sieg bei.

Zulj trifft per Elfmeter

Den brachten Zulj und Tesche zuerst auf den Weg. Zulj bediente Tesche mit einem Freistoß, HSV-Torwart Sven Ulreich stoppte ihn unfair. Zulj traf per Elfmeter nach 35 Minuten zum 1:0. Simon Terodde glich ebenso vom Punkt zum 1:1 für die Hamburger aus. (65.)

Die Bochumer wollten mehr, sie bekamen mehr. Blum traf nach 77. Minuten mit einem Heber ins lange Eck zum 2:1. Chibsah bugsierte nach 82 Minuten den Ball zum 3:1 über die Linie, nachdem der eingewechselte Silvere Ganvoula ihn in die Mitte gebracht hatte. Die restliche Spielzeit überstanden die Bochumer ohne Probleme. In der vergangenen Saison hatten sie selbst nach Zwei-Tore-Führungen durch späte Gegentore noch Punkte liegen lassen. In dieser Saison hat das Reis-Team offenbar die Qualität, solche Spiele zu gewinnen.