Aachen.. Die Dressur-Equipe will bei der Reit-Europameisterschaft in Aachen das Mannschaftsgold verteidigen. Wunderpferd Totilas greift am Donnerstag an.

Über seinen Millionenhengst hat Dressurreiter Matthias Alexander Rath (31) einmal gesagt: „Je größer die Kulisse ist, desto präsenter ist Totilas. Für ihn kann es nicht groß genug sein.“ Nun, eine größere Kulisse als die in Aachen gibt es in der Reitwelt nicht: 40 000 Zuschauer passen in das Stadion der Aachener Soers. Nach der Eröffnungsfeier am Dienstag beginnen dort die Wettbewerbe der Reit-EM. Erstmals wird sie in fünf Disziplinen ausgetragen: Dressur, Springen, Voltigieren, Fahren und Reining.

Große Bühne für Totilas

Den Anfang machen die Dressurreiter. Genauso wie die Springreiter, die eine Woche später beginnen, treten sie im großen Stadion an. 40 000 Zuschauer – eine große Bühne für Dressurpaare, die sonst vor wenigen hundert Zuschauern ins Viereck gehen. Für Totilas scheint die Bühne aber genau richtig: Er kann zeigen, dass sein Ruf als Wunderpferd noch nicht verhallt ist.

Der tragische Hengst und sein glückloser Reiter, die nach einem Jahr Pause rechtzeitig zur EM fit geworden sind, stehen in Aachen im Mittelpunkt. Denn das teuerste Pferd Deutschlands, das den Erwartungen nie gerecht wurde und wegen Verletzungspech und Krankheitspausen immer wieder gestoppt wurde, ist wieder da: Und soll der deutschen Equipe zum Erfolg verhelfen.

Einzel-Favoritin ist Dujardin

„Die deutsche Mannschaft tritt als Titelverteidiger an und dann auch noch im eigenen Land, da ist die Erwartungshaltung natürlich hoch“, sagt Rath. Und Bundestrainerin Monica Theodorescu bestärkt die Ambitionen: „Das Ziel ist klar gesteckt.“

Im Einsatz für die Mission Gold sind neben Rath drei Frauen am Start: Die deutsche Meisterin Kristina Bröring-Sprehe mit Desperados, Jessica von Bredow-Werndl mit Unee sowie Isabell Werth aus Rheinberg. Nachdem ihre Stute Bella Rose nach einer Verletzung nicht fit wurde, tritt die Olympiasiegerin und mehrmalige Weltmeisterin bei der EM nun mit Don Johnson an.

Im Mannschaftswettbewerb soll Werth zusammen mit von Bredow-Werndl am Mittwoch (ab 9.30 Uhr) vorlegen. Rath und Bröring-Sprehe legen am Donnerstag (ab 11 Uhr) nach und sollen das deutsche Team mit EM-Titel Nummer 23 aus dem Viereck führen. Am Samstag und am Sonntag finden die Einzelwettbewerbe Grand Prix Spécial und Grand Prix Kür statt. Hier gilt vor allem die Britin Charlotte Dujardin mit Valegro als unschlagbare Favoritin, Rath und Bröring-Sprehe werden Medaillenchancen zugetraut. Immerhin: Zuletzt wurde Dujardin in Aachen beim CHIO 2014 geschlagen – von Matthias Alexander Rath und seinem Wunderpferd.

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