München.. 44 Millionen Dollar soll Formel-1-Chef Bernie Ecclestone an den ehemaligen BayernLB-Vorstand Gribkowsky gezahlt haben. Der Grund: Angst vor einem Machtverlust. Das geht aus der Anklage der Münchner Staatsanwaltschaft hervor. Der Prozess beginnt kommende Woche.

Formel-1-Chef Bernie Ecclestone hat nach Überzeugung der Münchner Staatsanwaltschaft aus Angst vor einem Machtverlust Bestechungsgelder in Millionenhöhe an einen Banker der BayernLB gezahlt. Wie aus der Anklage gegen den 83-jährigen hervorgeht, habe Ecclestone Einfluss auf die Auswahl des Käufers der Formel 1 nehmen wollen und dem ehemaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky deshalb in den Jahren 2006 und 2007 knapp 44 Millionen Dollar gezahlt.

Dabei wusste Ecclestone nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft, dass Gribkowsky Angestellter einer staatlichen Bank war. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm deshalb Bestechung eines Amtsträgers mit Anstiftung zur Untreue in einem besonders schweren Fall vor.

Um nicht selbst auf den Kosten sitzen zu bleiben, soll Ecclestone den Banker aber dazu gebracht haben, bei der BayernLB eine Provision in Höhe von 41 Millionen für seine Beratungsleistungen durchzusetzen. Ecclestone hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Der Prozess gegen ihn beginnt am Donnerstag, den 24. April, in München.

Wichtigster Zeuge bereits verurteilt

Das Gericht geht davon aus, dass sich Ecclestone dem Verfahren stellt und zu dem Prozess nach Deutschland kommen wird. Wichtigster Zeuge in dem Verfahren ist Gribkowsky, der bereits im Sommer 2012 zu achteinhalb Jahren Haft wegen Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung verurteilt worden war, weil er das Geld von Ecclestone angenommen hat. Für die Zeugenvernehmung des Bankers haben die Richter gleich zum Beginn des Verfahrens mehrere Verhandlungstage eingeplant. (dpa)