Essen. Formel-1-Chef Bernie Ecclestone wird der Bestechung angeklagt. Ab April muss er sich deshalb vor dem Landgericht München verantworten. Auch wenn er freigesprochen werden sollte, wird es Zeit für einen Nachfolger im mächtigen Rennzirkus der milliardenschweren Formel 1. Ein Kommentar
Als kleiner Junge hat Bernard Charles Ecclestone Kaugummi gegen Radiergummi oder Fahrradpumpen gegen Fußbälle getauscht. Ecclestone sagt, er habe mit allem gehandelt, was ihm in die Finger gekommen sei. Mit 83 Jahren hat sich in dieser Beziehung nichts geändert. Es geht bei seinen Geschäften allerdings nicht mehr um einige Pennies, sondern um Dollars in Milliardenhöhe. Jetzt läuft Ecclestone Gefahr, sich auf Tauschgeschäfte auf dem Gefängnishof einstellen zu müssen.
Natürlich gilt auch für Ecclestone die Unschuldsvermutung. Unabhängig davon, ob der Brite freigesprochen wird oder nicht, die Formel-1-Szene hat sich viel zu lange von Ecclestone abhängig gemacht. Ecclestone hat die Königsklasse des Motorsports zu einer globalen Premium-Marke gemacht. Seine Verdienste sind groß, sein Verdienst auch. Bisher schweigen die Chefs der großen Rennställe zum Bestechungsfall. Es wird Zeit, dass sie endlich die Zukunft der Formel 1 neu regeln. Ohne König Bernie.