Düsseldorf. Bei der 0:3-Niederlage in der Deutschen Eishockey-Liga in Mannheim musste die Düsseldorfer EG erneut einige verletzungsbedingten Ausfälle verkraften. Trainer Christian Brittig gab seiner Mannschaft im Rahmen der Deutschland-Cup-Pause bis Mittwoch frei.

Wenn der Seeadler nach seinem Rundflug über die Kurpfalz kreischend zur Landung in der Mannheimer Arena ansetzt, empfangen die Zuschauer den Greifvogel und ihre Spieler mit stehenden Ovationen. Der knapp vierminütige Einspielfilm auf dem Videowürfel unter dem Arena-Dach soll Appetit auf 60 möglichst packende Eishockey-Minuten machen. Mannheims Trainer Harold Kreis sah in der DEG am Sonntagnachmittag zwar einen aufopfernd kämpfenden Gegner, wie er sagte, „wir sind allerdings hungrig an den Tisch gegangen und waren bissig!“

Trainerkollege Christian Brittig musste vor der Abreise erst einmal personelle Bestandsaufnahme betreiben. Die Adler hatten seinen „super kämpfenden Mini-Kader“ bei der 0:3-Niederlage regelrecht zerrupft. Torhüter Stefan Ridderwall musste bereits nach rund sieben Minuten seinen Dienst mit einem ausgekugelten Sehnenapparat in der Hüfte quittieren.

Colin Long mit Bluterguss

Stürmer Colin Long nahm aus dem Adlerhorst einen Bluterguss mit, der, so Brittig, nach einem Knie-Check eines Gegenspielers über den gesamten Oberschenkel verläuft. Auch Verteidiger Marc Zanetti wurde am gestrigen Montag mit argen Schulterschmerzen beim Teamarzt vorstellig.

Zudem fehlten das Top-Stürmer-Trio Olimb/Bostrom/Rome. Ebenfalls verletzungsbedingt. „Solche Ausfälle sind tödlich für uns“, bilanzierte Brittig, der während seiner Analyse im Spielertunnel immer wieder kurz auf den Videowürfel blickte, auf dem noch einmal die Höhepunkte der Partie eingespielt wurden. Darunter auch einige gute Chancen seiner Spieler, denen trotz aller Bemühungen im zweiten Duell gegen die Mannheimer binnen fünf Tagen kein Treffer gelingen wollte.

Vor einer Woche hatte die DEG im Dome mit 1:3 und zudem noch ihren Top-Spieler Ken-Andre Olimb nach einem Stockschlag von Jochen Hecht mit einem Trümmerbruch im Daumen verloren. Angesichts von null Punkten, 1:6 Toren und zwei neuen verletzten Spielern fällt die Bilanz aus dem Doppel-Treffen mit den Mannheimern verhalten aus. Kämpferisch stark, in der offensiven Durchschlagskraft ohne ihre drei verletzten Stürmer aber limitiert, präsentierte sich Rot-Gelb im Rahmen seiner Möglichkeiten keinesfalls unter Wert.

Kritik an den Schiedsrichtern

Trainer Brittig ist mit dem Auftritt seines Teams vollauf zufrieden, nicht aber mit der Leistung der Schiedsrichter. Vor allem der mit nur einer zweiminütigen Strafe geahndete Stockschlag aus der Dienstag-Partie von Mannheims NHL-Routinier Jochen Hecht und dem daraus resultierenden Trümmerbruch bei Top-Scorer Olimb sitzt bei Brittig noch immer tief. „Ich muss aufpassen, was ich sage“, so der Bajuware vorneweg, „aber wenn vier Schiedsrichter auf dem Eis sind, muss ich doch erwarten können, dass man sich einen verletzten Spieler zumindest einmal anschaut. Wir reden hier über offensichtliche Dinge mit Verletzungsfolge!“

Vergeblich hatte die DEG-Bank versucht, die Unparteiischen an die Bande zu zitieren, um die Verletzung Olimbs in Augenschein zu nehmen und eine höhere Strafe gegen Übeltäter Hecht auszusprechen. Dass die DEG am Sonntag in Mannheim dreimal so viele kleine Strafen erhielt wie der mit vielen kleinen Nickeligkeiten und Fouls agierende Gegner, passt ins derzeitige Bild. Ohnehin hatte die DEG, wie berichtet, erst jüngst bei der Deutschen Eishockey-Liga ihren Unmut über einige diskutable Entscheidungen geäußert.

Während der neuntägigen Länderspielpause haben Brittigs Schützlinge noch bis Mittwoch Zeit, die Blessuren auszukurieren und ihre Akkus wieder aufzufüllen. „Ich hätte den Jungs gern mehr Zeit gegeben“, so der Trainer, „wir stehen aber schon am 12. November gegen Iserlohn wieder auf dem Eis.“ Also genau heute in einer Woche.

Rhein-Derby zwei Stunden früher

Übrigens: Das Heimderby gegen die Kölner Haie am 8. Dezember im Rather Dome startet schon um 14.30 Uhr statt um 16.30 Uhr. Grund dafür ist eine geplante Schiffsanreise einiger Haie-Fans auf dem Rhein.