BVB und Schalke 04 droht Geisterspiel beim nächsten Derby
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Dortmund. Nach den enormen Ausschreitungen durch gewaltbereite Dortmunder und Schalker Anhänger kündigt der Dortmunder Polizei-Präsident nun Konsequenzen an: Er erwägt Spiele ohne Gästefans oder Geisterspiele, sollten die Vereine die Gewalt nicht in den Griff bekommen.
In den Nachwehen der heftigen Ausschreitungen vor dem Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 kündigt der Dortmunder Polizei-Präsident Norbert Wesseler Konsequenzen an. "Wir sind an einem Punkt angekommen, wo wir überlegen müssen, ob zukünftig Spiele ohne Gästefans stattfinden oder verschoben werden müssen. Und als letzte Möglichkeit drohen Geisterspiele, wenn Vereine und Fans nicht endlich handeln", sagte er der Bild-Zeitung.
Auch der Deutsche Fußball-Meister Borussia Dortmund und Schalke 04 haben die Krawalle aufs Schärfste kritisiert und Konsequenzen angekündigt. "Das 141. Revierderby sollte ein Fußballfest werden. Chaoten und Kriminelle hätten für einen bitteren Beigeschmack gesorgt, sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. "Trotz aller Freude über unseren Derbysieg bin ich über diese Vorkommnisse erschüttert“, pflichtet ihm Schalkes Aufsichtsrats-Vorsitzender Clemens Tönnies bei. „Nun ist ein konsequentes Vorgehen gegen diese Gewaltbereitschaft gefordert."
Allein acht verletzte Polizeibeamte, erheblicher Sachschaden und insgesamt 180 in Gewahrsam genommene Randalierer, darunter 163 Schalker und 17 Anhänger des BVB, waren das Ergebnis der schwersten Ausschreitungen der jüngsten Bundesliga-Geschichte.
Einige Hundert gewaltbereite Anhänger hätten das von 80.645 Zuschauern besuchte Derby für ihre Zwecke missbraucht, massiv die von beiden Klubs im Vorfeld gemeinsam veröffentlichten "Spielregeln" verletzt und die Sicherheit der friedlichen Fan-Mehrheit sowie der Sicherheitskräfte bewusst gefährdet, heißt es in der Mitteilung.
„Wir befinden uns derzeit noch in Gesprächen mit der Polizei und werden die Krawalle sorgfältig aufarbeiten. Die Polizei stellte Strafanzeigen wegen Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung sowie wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz und Beleidigung. Mehrere Personen wurden verletzt, darunter Polizisten, Ordner und Unbeteiligte. Pflastersteine, Flaschen und Mülltonnen wurden als Wurfgeschosse missbraucht, die Beamten setzten Pfefferspray und einen Wasserwerfer ein. Die Stimmung war extrem aggressiv“, erklärt Borussia Dortmunds Direktor Organisation, Dr. Christian Hockenjos.
Man werde nach Auswertung der Bilder und in Absprache mit der Polizei sowie dem FC Schalke 04 eine Einzelfallüberprüfung durchführen und rigoros durchgreifen. 'Bewiesene schwerwiegende Verstöße werden wir konsequent mit Stadionverboten ahnden. Wir sind sehr betroffen und entschuldigen uns bei den Opfern der Gewalttäter. Ihnen werden wir jede erdenkliche Hilfe zukommen lassen', ergänzte Watzke und sprach den Gewalttätern jeglichen Fan-Status ab.
Dass sich solche Exzesse nicht wiederholen dürfen, darüber sind die Verantwortlichen beider Vereine einig. „Nach einem solchen Tag kann man nicht zur Tagesordnung übergehen. Wir alle stehen in der Verantwortung, über neue konzeptionelle Ansätze nachzudenken“, erklärt Schalkes Sicherheitsbeauftragter Volker Fürderer.
Watze entschuldigt sich bei den Betroffenen
„Wir werden nach Auswertung der Bilder und in Absprache mit der Polizei sowie dem FC Schalke 04 eine Einzelfallüberprüfung durchführen und rigoros durchgreifen. Bewiesene schwerwiegende Verstöße werden wir konsequent mit Stadionverboten ahnden. Wir sind sehr betroffen und entschuldigen uns bei den Opfern der Gewalttäter. Ihnen werden wir jede erdenkliche Hilfe zukommen lassen“, sagt Watzke und sprach den Gewalttätern jeglichen Fan-Status ab.
Die am Rande des Revierderbys eingesetzten Polizisten hatten am Samstag erfolgreich und mit enormem Aufwand ein Aufeinandertreffen großer gewaltbereiter Anhänger-Gruppen unterbunden und so noch Schlimmeres verhindert. (sid)
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